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[GAA, Bd. I, S. 233]

 


indem er sein rechtes Bein hinter dem linken zu verstecken
sucht
Handschrift ich trage an dem rechten Beine einen Huf!
Schmied mit forschbegierigen Blicken Wie? was? einen Huf?
5 Ei!
Erstdruck Teufel Nein, nein, nein! Nicht sowohl einen Huf, als wie
einen Roßfuß — oder vielmehr einen pferdeähnlichen, —
das heißt menschenähnlichen Handschrift — kurz, eine etwas dicke Fuß-
sohle, welche sich in der Ferne, bei einem stumpfen Gesichte,
10 beinahe wie ein Pferdehuf ausnehmen Handschrift möchte!
Schmied vor Neugierde stammelnd Wenn — wenn Euer Gna-
den mir die Fußsohle —
Teufel Gleich, lieber Herr Schmied, gleich! — Aber riegeln
Sie zuvor die Tür zu! — So! Handschrift Er hat die Tücher von 15
seinem Pferdefuße losgemacht, zeigt ihn dem Schmiede, und
verbirgt sich sehr verschämt mit dem Schnupftuche das Ge-
sichtHandschrift  Wenn Sie nun gütigst Ihr Eisen draufschlagen wollten!
Schmied den Fuß in die Hand nehmend Hören Sie, Herr, das
ist keine Fußsohle, sondern ein Pferdehuf, wie ihn kein an-
20 drer Handschrift Gaul — — keine andre Seele, wollt ich sagen, — in
der ganzen Christenheit aufzuweisen hat!
Teufel stets das Gesicht hinter dem Tuche; lispelndHandschrift  Beschla-
gen Sie, beschlagen Sie!
Erstdruck Schmied Zum Glück habe ich ein Hufeisen von dem Um-
25 fange eines Kronleuchters in der Tasche. Das will ich Ihnen
draufnageln, daß es eine Art hat!
Er beschlägt ihn
Handschrift Da! jetzt sitzt es fest!
Teufel froh Sitzt es?
30Schmied Es macht einen Gulden.
Handschrift Teufel für sich Einen Gulden? Ich müßte ein Narr sein!
Laut
Schindbalg, weißt du auch wen du beschlagen hast?
Ich bin der Satan, bin —
35der Schmied läuft davon; Handschrift der Teufel ruft ihm nach
bin fünfmalhunderttausend Jahr alt und noch drüber, habe
deinen Großvater geholt, hoffe dich auch noch zu Handschrift holen,
drehe dir den Hals um, sobald du ein Wort von mir ver-
lautbarst, und ich sollte dich bezahlen, du Galgenstrick?
40Zurückkommend
Wie der arme Sünder ausriß, als er meinen rechten Namen

 

 
 
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