| [GAA, Bd. III, S. 147] Prusias hält sie ins gehörige Licht Im ganzen gut — Dein Stift ist indes noch hier und da zu scharf — Mein Haar hat daher etwas Dürres, als trüg ich trocknes Heu auf dem Kopf, — das tut Deine ängstliche Hand, gewöhne 5 Dir sie ab. Ununterbrochene Übung das beste Mittel da- gegen. — Das Knieen Hannibals brav — etwas zu lang hast Du ihn zu meinen Füßen hingereckt, jedoch das ist byzantinischer Stil, und schadet meiner Würde nicht, wel- che in allen Stücken die Hauptsache bleibt. 10 Karthago Nacht. Große Halle im Palast des Barkas, festlich mit Ampeln und Lichtern erhelltBarkas auf ein Ruhekissen das Haupt gesenkt, erwacht aus dem Schlummer Himmel, was hat Alitta mit leisem Tritt 15 veranstaltet, während ich schlief? — Die Halle schimmert von goldenen Ampeln und Leuchtern und blendendem Licht! Duftet von Ambra! Ist heute ein Familienfest? Römische Tubatöne, erst in weiter Ferne, dann immer näher und stärker, von allen Seiten herüberschwellend 20 O Meer, bedecke mich vor diesen Tag für Tag furchtbarer, näher werdenden Klängen! Sich erhebend Was da? — Diese Halle ist hundert Stiegen hoch, und welche Riesenweiber schauen da in ihre Fenster — und — spalten sich die Mau- ern vor meinem Blick? — fegen die Gassen aus, die Gassen 25 selbst fort? — Da, Du, du Eine, höher als alle, was weinst Du in mein Haus? Ich bedarf Deiner Tränen nicht, habe schon Grams genug — Eine funkelnde Königskrone auf dem Haupt? — — Elissa — Dido — bist Du es, die vor meinem Fenster steht? Standest Du auf, um Deine Stadt 30 noch einmal vor ihrem Untergange zu sehn? Wehe Kartha- go! sie nickt, verdeckt ihr Haupt, und verschwindet mit ihren Gefährtinnen im Meer! — — Träum ich? Nein, dazu ists zu furchtbar! |
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