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[GAA, Bd. III, S. 268]

 


nur der Süden jenseits des Mains bleibt aus, weil er der sie-
benrückigen Wölfin noch zu nah in den Zähnen liegt — doch
ich denke wir machen von hier aus Luft — und Marbod, der
Gewaltige, sitzt taub in Böheims Wäldern, aus Eifersucht auf
5 mich, der ich doch gern sein Unterfeldherr würde, käm Handschrift [142.]
er nur und ließe sich nicht zu einem gekrönten Diener des
Augustus täuschen. Also: verdoppeln wir durch erhöhten
Muth unsre Kräfte, kämpfen wir allein die Sache aus, und
haben wir allein die Ehre!
10Ingomar
Wärst du nicht mein Neffe und schickte es sich einem Oheim
sein Schwesterkind zu loben, ich sagte: Junge, du hast es klü-
ger eingerichtet, als ich gekonnt hätte.
Ein Alter
15 Aber — na —
Handschrift [143.] Hermann
Sprich frei.
Der Alte
Du hast den Kaiser jahrelang getäuscht und betrogen.
20Hermann
Betrog er uns nicht auch? Gleiche Waffe gegen gleiche, Conrad.
Der Alte
leise
Besser wäre besser.
25Hermann
faßt an seinen Panzer
Unter die Füße, Erz der Cäsaren!
Er löst die Spangen seiner Rüstung
Handschrift [144.] Auf springt der Kerker in dem ich mich so lange fügen
30 mußte, bis endlich der Druck euch reif wie traubenvolle Reben
machte, und ihr an euren Speeren euch erhebt, wie sie an ihren
Weinstöcken.
Er zertritt die Rüstung
Tyranneneis! Hätt ich nun nur meinen Hermelinmantel und
35 meine deutschen Waffen.
Ein grauer Knecht
Hier ist alles.
Handschrift [145.] Hermann
erstaunt 40
Wahrhaftig! — Arnold, wie kommt das?