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[GAA, Bd. III, S. 265]

 


Varus
Jüngst trug ihr Rücken noch die größten Eisblöcke, jetzt sind
sie sämmtlich schon aufgelöst!
Hermann
5 Das feuchte Wetter. — Es löst bei uns sich manches, eh man
daran denkt.
Handschrift [124.] Er sieht trüb auf Varus
Handschrift [125.] Varus
Du bist ersichtlich nicht wohl.
10Zu einem Soldaten seiner Umgebung
Den Feldarzt!
Der Feldarzt
Ich bin schon da. Harre stets in deiner Nähe.
Varus
15 Curire den Herrn.
Der Feldarzt
Was fehlt ihm?
Varus
Sclav, weiß ichs? Sie-Handschrift  [126.]he zu.
20Feldarzt
Ich sehe jetzt. Er leidet nach den Regeln Hippocrates an Ma-
genbeschwerden. Aus dem Magen kommt jedes Uebel. Dieses
will ich vorläufig abzuleiten suchen durch einen Aderlaß. Das
Weitere wird sich finden. Meine Lançette soll —
25Hermann
Pfuscher, hüte dich vor der meinigen!
Er rüttelt seine Streitaxt
Ich habe mich erholt, Handschrift [127.] Proconsul.
Varus
30 Außerordentlich schnell, daß der Sclav von Doctor davon
läuft.
Hermann
Weshalb nennst du stets ihn Sclav?
Varus
35 Musicanten, Mimen und Schauspieler, Astrologen, Astronomen,
Vagabunden, Aerzte auch Land- und Leutebetriger, betrachtet
man in unsrer Hauptstadt am Tiber nur als Gaukler, Sclaven
und Knechte.
Handschrift [128.] Hermann
40 Und einen von diesen Lumpen beriefst du, mich zu heilen?