| [GAA, Bd. III, S. 187] 25. [ Br. 56 ] Rom. Palatium. Saal. Abend. Es brennen Kerzen Augustus schläft. Livia und Tiberius 5 Tiberius sieht auf den Schlafenden Jenes Haupt ist unter dem Schicksal. Wachen wir an seinen Schläfen. Livia 10 Und das Volk sagt, ich hätte ihn deinethalb vergiftet! Was hätt ich für Nutzen? Du, sein Erbe, wirst ein strengerer Herrscher seyn, als er. [ S. 2.] Tiberius Stiefmutter, dein Witthum wird dir nicht verkümmert. 15Augustus erwacht Tiberius Vater? Livia Gemahl? 20Augustus Ich bin matt und danke euch. — Tiberius, du folgst mir bald auf dem Thron, sey streng, ich war milde aus Noth. Jetzt drücke nieder. Ich machte sie reif, die Ernte der Kaiser. Tiberius 25 Ich will mich mit Eisen auf den Leichnamen der [ S. 3.] Aristokraten befestigen. Livia Pfui, die ekelhaften Pöbelrücken verdienen deine Eisen nicht. Augustus 30 — Tiberius, dir wird ein schweres Loos. Eine ungebändigte Welt! — Vor allem acht' auf Germanien. Laß es nicht zu hoch wachsen. Tilge daran. Als Prätorianer sind einige tau- send Germanen eine treffliche Leibwacht, bewegte sich aber dieses an Land und Seele ungeheure Volk über die Alpen — 35 [S. 4.] jene Straßen würden Gräber. — Was? Waffengerassel der Prätorianer Fragt nach, warum? Tiberius Da kommt Einer ihrer Hauptleute. |
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