| [GAA, Bd. III, S. 345] teren Virgil freilich nicht. — Wie? — Fürst, links so weit mein Auge blickt, niederbrennende Dörfer und daraus eilende Einwohner?Hermann Die Memmen sind bang vor der Ankunft unsres 5 Heers, und haben aus Angst die Kohlen zu löschen ver- gessen.Varus Alle Bergkuppen hinter uns, vor uns, um uns, werden lebendig!Hermann Von den Flüchtlingen. 10Varus Flüchtlinge? In Waffen?Hermann Gönn ihnen die. Sie retteten das Beste was sie hatten, ihren letzten Schutz und ihre letzte Wehr.Varus Dein Hülfsvolk weicht zu ihnen! Hermann Es will sie verjagen. 15Varus Ohne meinen Befehl?Hermann Der Deutsche tut des Guten gern zuviel, auch un- angefragt.Varus Der Germane ist noch viel zu dumm, als daß er nicht anfragen müßte, eh er etwas beginnt. Hole die Leute sofort 20 von den Bergen zurück, und ich will ihnen diesmal ihren Subordinationsfehler verzeihen.Hermann Quintilius Varus, das Verzeihen ist an uns, das heißt: an meinen Landsleuten und an mir! Er sprengt auf die zur rechten Hand liegende Dörenschlucht, welche von 25 Deutschen wimmelt Werden wir endlich eine Faust, und sind wir nicht mehr die listig vom Feinde auseinander- gestückelten Fingerchen? — Marsen, Cherusker, Brukterer, ihr Nationen alle, die ich um mich sehe — Heil uns, es gibt noch genug Brüder und Genossen in des Vaterlandes 30 weiten Auen! — — Ihr breitschulterigen Enkel der Cimbern, Ambronen und Teutonen, vergaßet ihr so leicht und so lange die Gefilde von Aquä Sextiä und Verona? Soll das Blut eurer Großeltern ungerächt ewig dort die Äcker dün- gen? Rüttelte mein Ahn, der Teutobach vor Freude an 35 seinen Ketten als ihn Marius durch die Straßen der Tiber- stadt führte, wie ein wildes Tier, das man dem Pöbel zu seinem Zeitvertreib zeigt? Würd's mir und euch nicht bald eben so oder gar noch schlimmer ergehen? — Schämt euch vor meinem Pferde. Ihr zaudert und überlegt. Es schäumt 40 bereits vor Zorn!Ein alter Cherusker Drück auch dem Vieh nicht so hart |
| |