| [GAA, Bd. III, S. 290] Thusnelda Dank, Proconsul. — Nimm [29.] Platz. Varus Unter dem Gesinde? 5Thusnelda Sitz ich nicht auch darunter? Mein Gesinde ehrt mich, ich ehr es wieder. So gleichen Herren und Diener sich aus. Varus Ländlich, sittlich, doch italisch ists nicht. 10Er setzt sich Thusnelda Speise mit: Linsen, Erbsen und trefflicher Wildschweinsbraten. Varus schmeckt 15 Die Hülsenfrüchte scheinen trefflich zu seyn. Mein Gaumen ist nur noch zu wenig daran gewöhnt. Aber der Braten ist [30.] um so ansprechender, kräftiger und delicater — er sät- tigt schnell. Er niest 20 Castor und Pollux, das beißt in die Zunge und stinkt in die Nase! Thusnelda Der Eber ist ranzig. Wir lassen mit Vorsatz ihn so werden. Er erhält dadurch einen eigenthümlicheren schärferen Ge- 25 schmack. Varus De gustibus non est dis-[31.]putandum. Thusnelda zum Gesinde 30 Seyd ihr es auch? Das Gesinde Ja. Thusnelda mißtrauisch 35 Lügt nicht. Eßt noch. Das Gesinde Wir können nicht mehr. Thusnelda Räumt ab, Mägde. — Knechte, wo habt ihr eure Augen? 40 Müssen euch die Pferde mit den ihrigen suchen? Dort [32.] blicken sie hungernd und durstend über die leeren Krippen |
| |