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[GAA, Bd. III, S. 195]

 


33.
[ Br 84 ]
[33a.] halben Jahr. Hättest mich nur bei denen nicht ver-
klagen sollen.
5Dietrich
Weil sie so weit herkommen, dacht ich —
Ramshagel
Es müßte was dran seyn. Bewahre! wenn sie zu Hause was
taugten, wären sie daheim geblieben.
10Schreiber
Die Ehebruchssache!
Volk
Schrecklich! Wo die Geschworenen?
Schreiber
15 Eorum haud necessitas.
Volk
Was krächzt die Spitznase? [33.b.] Wärs Gutes, wir ver-
ständen es.
Dumpfes Tongeroll 20
Fürst, Hermann, warum so fern? Komm zurück und beseele
unsre Waffen: Aexte, Sensen, Speere, Schwerter, Pfeile! Wir
und sie bedürfen Fürsten!
Schreiber
Silentium! — Kläger Amelung vor.
25Amelung
Jenes Weib ist seit zehn Jahren meine Frau. Heut erfahr
ich und kanns leider beweisen, sie brach vor sechs Jahren die
Ehe.
Prätor
30 Alberne Klage. Ehebruch verjährt bin-[33.c.]nen 5 Jahren. —
Den Hörnerträger in die Kosten verurtheilt, Schreiber.
Volk
Ehebruch verjährt? Was wird alt?
Prätor
35 Eure Hälse nicht, schreien sie so unverschämt fort. Blickt
nach den Lictorenbeilen neben mir.
Schreiber
Ultima admonitio, plebs, et si etiam haec frustra, tunc poena
saevissima.