| [GAA, Bd. III, S. 145] schen Antiochus, der seine Ratschläge ohne Umsicht zum eignen Schaden benutzt, und ihn dann verlassen hat?Protovestiar Im Unglück wählt der betäubte Mensch oft ganz verkehrt. 5Prusias Es freut mich, daß auch die Arbeiten meiner Er- holungsstunden Früchte bringen, und Du diesen Spruch aus meinem Trauerspiele Sesostris Dir gemerkt. — Ruf und führe den Hannibal bis an den Rand des Purpur- teppichs vor der Estrade meines Throns. 10Zu den Höflingen Erstaunt nicht — Merkt euch vielmehr, ich habe mich von allen Seiten her unterrichtet, und gefunden, daß Hanni- bal zwar keine erlauchte, aber doch eine edle Person ist, der in Betracht seiner Taten als Krieger und der langen 15 Reihe seiner Vorfahren auch erlaucht wäre, wären die letzteren nicht Kaufleute gewesen. Darum darf er kommen grad bis an des Teppichs goldfranzigen Rand. Hannibal vom Protovestiar begleitet, tritt ein. Er verbeugt sich ehrfurchtsvoll dreimal gegen den König, der sich dabei 20 auf dem Thron noch steifer sitzen macht, und knieet mit dem rechten Knie an dem Rande des Teppichs. Tiefe StillePrusias der sehr ernst zugesehen, nach einer Pause Stehe auf! Hannibal erhebt sich Du begehrst? 25Hannibal Hoher Herr, ich habe nichts zu begehren, nur zu bitten In sich Dieser Mensch hat eine knisternde Stimme, als ginge am Festtag ein banger Dienstbote über den Sand des Hausflures!Prusias für sich Sein Benehmen nicht übel — 30Hannibal Ich biete mich zu Deinem Krieger an.Prusias Das kann ich noch nicht gewähren — Zu einem Höfling Gib! Der Höfling überreicht ihm ein Konvolut Landkarten, Prusias entfaltet sie und zeigt passenden Orts sie dem Hannibal 35 Ich habe Deine Kriegszüge genau durchstudiert, und finde, Du hast oft recht unvorsichtig gehandelt.Hannibal Unvorsichtig, Herr? Für sich Eher hätte ich vermutet, daß er mir übertriebene Vorsicht 40 vorgeworfen — Doch er und diese Höflinge — eine neue Art Schlachtfeld! Wir wollen mit andren Waffen, mit |
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