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[GAA, Bd. II, S. 604]

 


Aufschluß in drei Artikeln, die in die Nrn 170, 180 u. 181 des
„Conversations-Blattes“ vom 30. August, 13. u. 15. September
eingerückt sind. Wie sich aus einer „Notiz“ in No 193 dieses
Blattes vom 2. Oktober, S. 764, ergibt, wurden in einem anderen
Berliner Tageblatte gegen diesen Plan einer Bühnenbearbeitung
heftige Anfechtungen vorgebracht, doch wußte eine „Miscelle“ in
No 197 vom 7. Oktober, S. 780, zu berichten, daß der „Julius
Cäsar“ in der Förster'schen Bearbeitung „in diesem Augenblicke
in Wien einstudirt“ werde. — Außer verschiedenen dramatischen
und anderen dichterischen Arbeiten lagen von F. 1829 bereits eine
ganze Reihe geschichtlicher Werke vor: „Beiträge zur neuern
Kriegsgeschichte“ (1816), „Grundzüge der Geschichte des preußi-
schen Staats“ (1817—18), „Beschreibung und Geschichte des alten
Griechenlands und Italiens in gedrängter Übersicht“ (1818), „Der
Feldmarschall Fürst Blücher v. Wahlstadt und seine Umgebungen“
(1818; 2. Abdr. 1821), „Ausführliches Handbuch der Geschichte,
Geographie und Statistik des preußischen Reichs“ (1820—22),
„Friedrichs des Großen Jugendjahre, Bildung und Geist“ (1822).
In den Jahren 1828—29 gab er Albrechts von Wallenstein, Herzogs
von Friedland und Mecklenburg, „eigenhändige vertrauliche Briefe
und amtliche Schreiben aus den Jahren 1627 bis 1634“ an ver-
schiedene Persönlichkeiten, nebst einer Charakteristik des Lebens
und der Feldzüge Wallensteins, heraus.
   Verweis zum Text S.285, Z.20 f.: ein ungesalzener Häring [ usw. ]: Mit seinen
beiden Scott-Nachahmungen: „Walladmor. Frei nach dem Englischen
des Walter Scott. Von W ... s.“ (3 Bde, Berlin 1824) und: „Schloß
Avalon. Frei nach dem Englischen des Walter Scott vom Über-
setzer des Walladmor“ (3 Bde, Leipzig 1827). — Alexis hat ferner
für Walter Scotts „poetische Werke“, die 1822—29 bei den Gebr.
Schumann in Zwickau erschienen sind, „Die Jungfrau vom See“,
„Das Lied des letzten Minstrels“ und (gemeinsam mit Elise von
Hohenhausen und Wilhelm von Lüdemann) „Historische und
romantische Balladen der schottischen Gränzlande“ übersetzt.
   Verweis zum Text S.285, Z.22 f.: und Schills Leben noch mehr hat zu erniedrigen
versucht: Des Alexis Novelle „Die Geächteten“ (Berlin, Duncker
und Humblot 1825) erzählt die abenteuerlichen Schicksale zweier
Offiziere des Schill'schen Freikorps, die dem Stralsunder Blutbade
vom 31. Mai 1809 entrinnen und der Ächtung verfallen. In seiner
„Schlußbemerkung“ bekennt der Verfasser, wie er glaube, „weder
von Haß noch Vorliebe geleitet, nur den Anweisungen des poe-
tischen Genius gefolgt zu seyn“. Er sei ebenso fern davon gewesen,
„Jemand verkleinern zu wollen“, als er darauf ausgegangen sei,
„einen Panegyricus zu schreiben“. (S. 351.) So wird Schill als ein
„unglücklicher Mann“ bezeichnet, „welcher das riesenhafte Unter-
nehmen begonnen, ohne ihm gewachsen zu seyn“ (S. 110), und die
Schar der Anhänger in ein sehr ungünstiges Licht gestellt. Von
dem Rückzuge des Korps durch die Mecklenburgischen Länder
heißt es, er sei in zerstreuten Haufen erfolgt, wobei „der größere
Theil der Freiwilligen, in so weit sie mehr aus zusammengelaufenem
Gesindel als aus wirklich für die Sache Begeisterten bestanden,
eher einer Räuberschaar, als disciplinirten Soldaten“ geglichen habe