| [GAA, Bd. II, S. 43] Kaiser Friedrich Empörer ringsum! Die Schwerter schwingt! Wir müssen uns herausmähn! Heinrich der Löwe Zischt lustig, Klingen! 5Beatrice stürzt sich zwischen den Kaiser und den Löwen Eh ihr hier euch anfallt, Müßt ihr erst meine Brust durchbohren! — Willst Du doppelter Verräter werden, Löwe? Den Kaiser nicht nur lassen, auch den Gegnern 10Des Kaisers dich vereinen? — Kaiser, willst Du ihn zum doppelten Verrate zwingen? Begehen muß er ihn, wenn du ihn jetzt Angreifest! en 15 Wollt ihr euch zu Lust und Spott Der Wälschen wechselseitig hier vertilgen? In Deutschland grünt der Boden, wo Es euch geziemt, die Fehde auszufechten!Kaiser Friedrich 20Ich ahnt es stets: wo hohe Zartheit wohnt, Da wohnt auch tiefer Geist! — Burgunderin, Du hast recht.Heinrich der Löwe Sie hat recht! Kaiser Friedrich Jetzt, Löwe, geh! 25Doch hüt dich vor dem Jäger, der fortan Bis in Norddeutschlands Marken dich verfolgt!Heinrich der Löwe Der Löwe zittert nicht vor Jägern, ob Ein kaiserlicher auch darunter jagte! 30— Er schüttelt nur die Mähne!Die Begleiter Heinrichs des Löwen ihre Speere erhebend und aneinander schlagend Schüttelt nur Die Mähne! 35Heinrich der Löwe mit seinen Leuten abKaiser Friedrich O mir ists, da ich die Tapfern Fortziehen seh, als rissen tausend Eichen, Die mir gewurzelt in des Herzens Gründen, Sich blutend daraus los! 40Beatrice Mein Christ! Du wirst Ganz bleich! |
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