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GAA, Bd. II, S. 390 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 390]

 


Napoleon Ha, England —
Er liest
— Die englischen Flotten überall an Frankreichs Küsten mit
ausgesteckter, roter, großer Kriegesflagge — Orlogs, kommt
5 meinen Strandbatterien nicht zu nahe! — — Und ganz
Frankreich ist von den Herren in St. James in den Blocka-
dezustand erklärt? — Ei, warum verbieten sie uns nicht
auch das Atmen?
Erstdruck Bertrand kommt Sire, hier die Ausfertigungen —
10Napoleon Bist fleißig gewesen; ich glaube, du hast in drei
Tagen, weder unterwegs noch hier geschlafen.
Bertrand Konnt ichs vor Freude? — Da wollt ich denn doch
bei dem Wachen auch etwas tätig sein.
Handschrift Napoleon Was macht deine Frau?
15Bertrand Sitzt am Stickrahmen, springt wieder auf, tanzt,
küßt ihr Kind, empfängt Bekannte, glüht vor Freude und
Gesundheit, und ruft einmal über das andere: es lebe Gott,
es lebe der Kaiser, und jetzt mögen wir dazu leben!
Napoleon Grüße sie von mir — Nun?
20Bertrand Sire, noch etwas —
Napoleon Ich merke, was Schlimmes — Entdeck es, — ich
bin kein Bourbon, — wer wie sie das Schlimme nicht er-
blicken will, vermeidet es nicht.
Erstdruck Bertrand Die Telegraphen melden von allen Seiten, daß
25 nirgends, vom kleinsten deutschen Fürstenhofe bis nach
Wien, Berlin und der Newa deine Briefe angenommen sind.
Handschrift Napoleon So will Ich Selbst sie den Herren bringen, und
dreimalhunderttausend Mann dazu. — Künftig läßt du
in jedem offiziellen Schreiben, das „Wir“ und das „von
30 Gottes Gnaden“ aus. Ich bin Ich, das heißt Napoleon
Bonaparte, der sich in zwei Jahren Selbst schuf, während
jahrtausendlange erbrechtliche Zeugungen nicht vermoch-
ten, aus denen, die sich da scheuen, meine Briefe anzu-
rühren, etwas Tüchtiges zu schaffen. — Jetzt durchzuckt
35 es mich wie ein Blitz, und ich sehe klar in die tiefsten Ge-
filde der Zukunft: es wäre klüger von mir gewesen, hätt
ich die Österreicherin nicht zur Frau genommen, sondern,
wie ich konnte, zur Mätresse. Sind einmal alle Vorurteile
der alten Zeit umgewälzt, so schadet es den Enkeln meines
40 Sohnes noch in späten Jahrhunderten, daß sie von einer als
kaiserliche Prinzessin geborenen Mutter entsprungen und

 

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   Verweis zum TextMichel Perrin. Lustspiel nach Mélesville und Duveyrier von Theodor Hell. Die Neugierigen. Lustspiel von Friedrich Ludwig SchmidtBd. IV, S. 167
   Verweis zum TextKönig Lear. Trauerspiel von Shakspeare Bd. IV, S. 168
   Verweis zum TextKönig Enzio. Trauerspiel von Ernst RaupachBd. IV, S. 206
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   Verweis zum TextDie schelmische Gräfin. Lustspiel von Immermann. Der Zeitgeist. Posse von RaupachBd. IV, S. 173
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   Verweis zum TextMichel Perrin. Lustspiel nach Mélesville und Duveyrier von Th. Hell. Das Fest der Handwerker. Vaudeville von Louis AngelyBd. IV, S. 179
   Verweis zum TextDie Jäger. Ein l%auml%ndliches Sittengemälde von August Wilhelm IfflandBd. IV, S. 179
   Verweis zum TextLüge und Wahrheit. Lustspiel von Amalie, Herzogin zu Sachsen. Der Schiffscapitain oder die Unbefangenen. Vaudeville von BlumBd. IV, S. 181
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   Verweis zum TextDes Adlers Horst. Romantisch-komische Oper von Karl von Holtei. Musik von Franz GläserBd. IV, S. 183
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