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GAA, Bd. II, S. 385 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. II, S. 385]

 


Nehmt ihm die Kokarden!
Wieder zu dem Krämer
Dir schaff ich dafür das Trikolor umsonst: sieh, diese
Faust ballt sich unter deiner Nase, und du wirst weiß, —
5 jetzt erwürgt sie dich und du wirst blau wie der heitere
Himmel, — nunmehr zerstampf ich deinen Kopf, und du
wirst rot vor Blut.
Frau des Krämers Gott, o Gott!
Erstdruck Jouve Die Gans fällt in Ohnmacht — notzüchtigt sie, wenn
10 sie soviel wert ist, aber im Namen des Kaisers!
Alle Jouve hoch und abermals hoch!
Jouve Bärenführer pfeif und trommle, Triangler klingle!
Es geschieht
Nach den Tuilerien!
15Alle ab
Handschrift Erstdruck  Zweite Szene
Vor den Tuilerien. — Abenddämmerung
Alte Gardegrenadiere zu Fuß, und polnische Lanzenreiter auf
Wache. Überall Volk 20
Alter Gardegrenadier Was hast du da?
Ein anderer alter Gardegrenadier Betten aus dem Schloß.
Alter Gardegrenadier Wer schlief darin?
Der andere Die königlichen Haustruppen.
Alter Gardegrenadier Die haben ja einen Geschmack wie
25 die Wickelkinder der — Ich wenigstens kannte außer Stroh
und Straßenpflaster seit vierzehn Jahren kein Bett, und
schlafe so besser, je härter ich liege.
Der Andere Volk, nimm dich in Acht! Es Handschrift stäuben Federn!
Er wirft die Betten unter das Volk, und legt sich zum Schlafe
30 auf das Pflaster, viele seiner Kameraden ebenfalls. — Das
Volk streitet sich um die Betten und reißt sie bei der Gelegen-
heit zu Stücken
Erstdruck Jouve kommt mit seinen Vorstädtern. Für sich Wie es hier
stehen mag? — Hm, schlimm — Hat der Kaiser hundert-
35 tausend Mann, die so wie diese für ihn sich in den Dreck
lagern, so macht ganz Europa mit allen diplomatischen