| [GAA, Bd. II, S. 292] Erhebt sich ihr Herz, Und Morgenrot funkelt Rings darum her!Die Feen Es ist der Liebe Morgenrot — 5Aurora ist nun bleich und tot! Der König zum Rüpel Hinweg mit Narrheit und mit Narren!Der Rüpel Verstehe — Die kleine Hexe da — Verstehe — Meine Damen und Herren, lassen Sie uns ein bißchen kon- versieren — Kennen Sie einen gewissen Auditeur Grabbe, 10 dermalen in Lippe?Der Baron Den Advokaten? — Er hat mich einmal im Auf- trag eines Juden puncto debiti verklagt. Ich vergeb es ihm nie.Thisbe Ists derselbe, der den Don Juan und Faust geschrieben 15 hat?Der Rüpel Der Mensch ist es.Clorinde Don Juan und Faust! Nach Goethe und Mozart! Es ist unerträglich. Der Rüpel Wahr, den beiden Leuten nachzufolgen ist gefähr- 20 lich, besonders dem Goethe, er hat viele tolle Hunde hinter sich.Clorinde Goethes Faust ist so geistreich und wenn auch grade nicht voller Gedanken, doch voll schöner Verse, — er liebt sein Gretchen, verläßt sie, geht in die Natur, um da den 25 Faust zu spielen, der ihm denn doch auch bisweilen ein- fallen muß, kommt dann aber gebessert als ein Egmont zurück, und fühlt großen Schmerz, und sieht so herzzerrei- ßend jammernd mit dem Teufel zu, wie man seine Geliebte zum Schafott führt. — Wie herzerhebend! 30Thisbe Und der Don Juan im Operntexte ist ein wahrer Elegant, ein liebenswürdiger Roué. Der Grabbische scheint ein Genie sein zu sollen, er liebt Rom, Donna Anna, tau- send andere Mädchen, den Wein — Wer kann das fassen? Solche Leute gibts nicht. 35Der Rüpel Grabbe hätte (wenn er nicht singulären Spaß daran hatte) seinen Don Juan und Faust in der Tasche behalten sollen. Das Stück zu edieren, hieß dem Publico, das nun einmal mit Recht nach Osten sieht, den Kopf nach Westen drehen zu wollen. Welche Grobheit! — Hat 40 er neue Gedanken und neue Charaktere, so finden wir sie natürlich sobald nicht, oder müssen sie doch, wenn wir |
| |