| [GAA, Bd. II, S. 252] Der König Rede! Wann hätte dein Gespräch mich nicht belehrt? Alastor In dir regt sich der ersten Liebe Sehnen, Noch unbewußt und ohne Gegenstand. 5Es brennt dein Herz, und will ein anderes Entzünden — Flamme lechzt nach Flamme!Der König O, All meine weiten Reiche gäb ich hin Für ein empfindend Herz! 10Alastor Betracht' die Damen, Die deinen Thron umschimmern!Der König Sie sind schön Wie ihrer Locken Diamanten, — doch Sie sind auch kalt wie sie. 15Alastor Mein Sohn, mein König, Vernimm mein Wort: es folgen deinem Winke Der Völker Scharen in Millionen — stürzen Für deine Ehre in den Tod — Doch was Ist das? Du freuest dich darüber, und 20 Bewunderst es, nur deine Brust wird nicht Befriedigt. Weg siehst du aus dem Getümmel, Und suchst das Auge, welches An deinem sich entzückt, in dem du selig Das eigne in Verklärung wiederfindest, 25Das dich errät in deiner tiefsten Seele — Du suchst die Liebende, die Gattin! — Such Und wähl in allen Landen — aber wähle Die Unschuld nur und Anmut! Reichtum, Macht Und Schönheit schwinden, — doch die Anmut, 30Die Unschuld schmücken bis ans Grab Des Mädchens Wange.Der König Unschuld! Anmut! Wo fände die ein König? Falscher Schein Und leere Pracht umgibt ihn! — Die dort 35So tief gebückt und schweigend harren, sind Sie etwas anderes als Masken?Alastor Suche Das Veilchen, wo es wächst, am niedren Strauch, Im Grünen der Natur. 40Der König Ein König suchen? Kann er das? Weiß man, daß ich suche, so |
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