| [GAA, Bd. I, S. 633] geworfen, von den Gegnern 4700 proskribiert, deren Güter ver- steigert, ihre Söhne und Enkel der Rechte beraubt, das eroberte Praeneste furchtbar gestraft und an 23 Legionen Ackerland ver- geben. Sulla erhielt eine zeitlich unbegrenzte Diktatur, triumphierte am 27./28. Januar 81, nannte sich Felix, ordnete den Staat nach aristokratischen Grundsätzen, war 80 zweiter Konsul, legte aber 79 freiwillig die Diktatur nieder, zog sich auf sein Landgut bei Puteoli zurück und starb 78, während er Buch 22 der Denkwürdig- keiten seines Lebens schrieb, plötzlich an einem Blutsturze. — Den Beinamen Sulla hat man entweder zu den roten Gesichts- flecken in Beziehung gesetzt oder als Kürzung von Sibylle gedeutet. S.302, Z.4:Metella: Caecilia Metella, Tochter des Metellus Delmaticus, war in erster Ehe mit M. Aemilius Scaurus, dem Kon- sul des Jahres 115, vermählt. Im Jahre 88 nahm sie Sulla zur Gemahlin, verstieß ihretwegen seine dritte Frau Cloelia und erregte dadurch viel Anstoß. Als sie während der Triumphfeste des Jahres 81 erkrankte, ließ der abergläubische Gatte sie aus dem Hause schaffen und gab ihr den Scheidebrief, veranstaltete ihr aber nach dem tötlichen Ausgange der Krankheit eine prachtvolle Leichen- feier. S.302, Z.4: Marius: Er stammte aus einem Bauerngeschlecht und wurde 156 v. Chr. in Cereatae bei Arpinum geboren. Nachdem er in Spanien tapfer gefochten hatte, wurde er im Jahre 115 Praetor und bewährte sich bei der Verwaltung Spaniens, darauf Legat des Metellus im jugurthinischen Kriege. Nach Rom beurlaubt, setzte er dort seine Wahl zum Konsul für 107 durch, unter berechtigten An- griffen auf die Kriegführung und die Bestechlichkeit der römischen Feldherrn; er reorganisierte das Heer und beendete den Krieg, da Jugurtha verräterisch an Sulla ausgeliefert wurde. Am 1. Januar 104 triumphierte er. Für die Jahre 104—101 erneut zum Konsul gewählt, wurde er gegen die Kimbern und Teutonen gesandt. Diese schlug er 102 bei Aquae Sextiae, jene am 30. Juli 101 mit Lutatius Catulus auf den Campi Raudii bei Vercellae vernichtend. Im Jahre 101 triumphierte er über die Kimbern; er wurde als dritter Gründer Roms gepriesen. In seinem Ehrgeize wollte er nun auch Staatsmann sein. Jedoch wurde er von dem Tribunen Saturninus zu selbstsüch- tigen Zwecken ausgenutzt, er zerfiel mit dem Senate und den Demagogen, und so endete dieser Versuch, auch als Politiker eine Rolle zu spielen, mit einem Mißerfolge. Nun ging Marius als Ge- sandter nach Asien, besiegte im Jahre 90 mit Sulla im Bundes- genossenkriege die Marser, erlangte zwei Jahre später mit Hilfe des Volkstribunen Sulpicius Rufus, dessen Anträge er unterstützte, an Sullas Stelle den Oberbefehl gegen Mithridates, mußte aber fliehen, als Sulla auf Rom marschierte. Geächtet irrte er an den Küsten Italiens herum. In Minturnae sollte er von den Behörden hingerichtet werden. Schließlich floh er nach Karthago. Während aber Sulla in Asien kämpfte, gewann in Rom L. Cornelius Cinna die Oberhand. Marius wurde zurückberufen, schloß Frieden mit den Samniten, eroberte Rom, zwang den Senat, die Ächtung aufzu- heben, und übte an seinen Feinden furchtbare Rache. Im Jahre 86 |
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