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[GAA, Bd. I, S. 607]

 


Taschenbüchern usw.; insgesamt sind es 42. Sie selbst vergleicht diese
kleinen Werke mit dem Kraut, den Rüben und Erdäpfeln, die man
baue, wenn Weizen, Korn und Hafer geerntet seien. Die behandel-
ten Stoffe sind mannigfaltig. Sie gibt Liebes- und Ehegeschichten,
Erzählungen mit historischem Hintergrunde, orientalische, Räuber-
und Kriminal-, Geister- und Künstlergeschichten. Immer aber steht
ein Liebesmotiv im Mittelpunkte der Handlung. Mit dem Zuge von
Sentimentalität, der typisch für sie ist, gehören diese Erzählungen der
Periode der Empfindsamkeit an. In der Verwendung des Schau-
rigen, in Motiven, wie Totenliebe, Seelenwanderung, Totenerschei-
nungen und wunderbaren Träumen macht sich romantischer Einfluß
geltend, und in den letzten treten realistische Züge stärker hervor.
Zweck der Erzählungen waren Unterhaltung und Belehrung, und
zwar solche moralischer Art; wie denn das Wesen der Dichterin
immer etwas Nüchternes, Verstandesmäßiges behält. So spielt auch
in ihnen die Tugend eine Rolle: Tugend zeichnet die sympathi-
schen Helden aus, mit ihrer Tugend gewinnt das Mädchen das Herz
des Mannes, aber auch Entsagung kann die Pflicht von tugendhafter
Liebe fordern. Wiederholt bleibt dann nur die Zuflucht in einem
Kloster als einziger Ausweg, ein Motiv, das beinahe typisch für
diese Gruppe von Werken ist und so gern Verwendung findet wie
das der „Liebeskrankheit“. Auch hier kam es der Verfasserin
darauf an, den menschlichen Charakter in der Entwicklung seiner
Gefühle zu schildern. Dieses Bestreben hat sie in ihren Romanen
dazu verführt, allzu breit zu werden. Ihre Novellen, ein unleugbares
Erzähltalent verratend, sind straffer und häufig voller Spannung;
jedoch fehlt es auch in ihnen nicht an banalen Stellen. (Vgl. Emma
Waldhäusl, „Caroline Pichlers Stellung zur zeitgenössischen Literatur
mit besonderer Berücksichtigung ihrer Novellendichtung“. Wiener
Dissertation 1922. [Maschinenschrift.])
Verweis zum Text S.252, Z.4: Eduard Gehe: Eduard Heinrich G. (1793—1850), ein
Jugendfreund Theodor Körners und damals als Advokat in seiner
Vaterstadt Dresden lebend, schrieb in den Jahren 1817 bis 1823
die Tragödien „Gustav Adolph in Deutschland“, „Der Tod Hein-
richs IV. von Frankreich“, „Peter der Große und Alexis“, „Dido“
und „Anna Boleyn“, in denen er sich erfolglos bemühte, klassische
und romantische Eigenart zu vereinigen. Das zuletzt genannte Werk
wurde nach der Aufführung am Königl. Theater zu Dresden von
Ludwig Tieck in der „Abend-Zeitung“ einer vernichtenden Kritik
unterzogen. „Diese schwache Composition, “ so heißt es darin, „die
keine Charaktere zeigt, keine große tragische Situationen bietet, sich
nirgend zum Pathetischen erhebt, und deren Sprache hie und da an-
muthig mit Blümchen spielt, aber ohne Energie und Würde sich
bewegt, konnte durchaus keine Wirkung hervor bringen.“ (Nr 17
vom 20. Januar 1823, S. 68.) Darauf hat Gehe nur noch einige
Operntexte geschrieben, im übrigen aber sich dem Gebiete der
historischen Erzählung zugewandt.
Verweis zum Text S.252, Z.6: Salvavenia: Mit Verlaub zu sagen.
Verweis zum Text S.253, Z.23: nach der Melodie „wie schön [ usw. ]: Ein evangeli-
scher Kirchenchoral; Dichtung und Weise von Philipp Nicolai (1556

 

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