| [GAA, Bd. VI, S. 156] erstens fühl' ich Dank, zweitens müssen Sie die ausgelegte Summe, sey sie hoch oder niedrig, denn ich kann mich ohne halb krank zu werden, kaum darnach erkundigen, vom Honorar des Hannibal abzieh'n, drittens bin ich, wenn 5ich will, keineswegs ganz unvermögend, denn das Vermögen, welches ich meiner Frau in den zarten Pfoten gelassen und über das ich disponiren könnte, ist nicht so ganz gering, viertens also verpflichte ich mich, von diesem jede Ihrer Auslagen zu bezahlen, und es soll dafür haften, kraft dieser 10Zeilen, fünftens nehmen Sie mir dieß nicht übel, denn sechstens: Denn Nicht ein größres Mißgeschick Als das übel nehmen, was man 15 Wohl gemeint. D. d. 11 Febr. 1835. Gehorsamst Grabbe. [Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Oberlandesgerichtsrath K. Immermann. 20 G. P. M. Anbei das Genie, der Hannibal. Nehmen Sie die Correcturen nicht übel, besonders am Ende. Ich konnte unmöglich in dieser Hinsicht mehr leisten, als ich that, da ich das Copiren noch nicht recht verstehe. — Den Hannibal menschlich zu machen, 25war 'ne Kunst, er steht in der Geschichte wie eine kalte Mythe; nur Napoleon hat nach Montholon etwas Anderes in ihm geahnet. Das Buch wird abgehen, besonders nach Norddeutschland, England, Frankreich und Oesterreich, denn Hannibal ist ein großes Licht, und ich bin ein nicht ganz unbekanntes 30Schwefelhölzchen, das ihn anstecken hilft. Meine Urmanuscripte samml' ich für Sie, wenn Sie sie haben wollen. Was das Honorar für Hannibal betrifft, überlass' ich Ihrem Gutdünken. Nun will ich zum Teufel, i. e. fra Diavolo, nicht gerade meiner Lieblingsoper, aber doch zerstreute und zerstreuende 35Flitter genug darin. | | | D. d. 12 [richtig: 11]. Febr. 1835. | | Grabbe. | (abgeschickt Morgens. d. 15 [richtig: 14]. ej.) | | | |
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