| [GAA, Bd. VI, S. 154] weshalb ich nicht eher antworten konnte. Aschenbrödel erhaltet ihr bald. Der Plutarchsche Hannibal war mir immer verdächtig, ich fand ihn nur bei den franz. Uebersetzungen und (irr' ich nicht) bei Schirach. Jetzt dank' ich Dir und Schierenberg 5für die Nachricht. Wir Deutschen verachten die franz. Gelehrsamkeit so oft, und bei Gott, weißt Du wer mir am meisten ausgeholfen? Der alte Rollin. Schierenb. wird lachen, ich habe aber zu meinem Zweck mehr darin gefunden als im Schlosser. Es wäre mir lieb, wenn Du mir blindweg die Pustkuchsche 10Foderung qu. abmachtest. Ich habe Deinen Brief darüber nicht durchweg lesen dürfen, weil es jetzt Alles gilt, den Hannibal zu endigen, und die geringste unangenehme Aufregung mich stören könnte. Deine Freundschaft habe ich jedoch gesehen, und alles was Dich, Schierenberg ect. persönlich 15betrifft, herausgelesen. Mir geht es hier sehr wohl, und ich werde meiner Mutter wohl bald wieder Geld schicken können. Für den Ersatz der bewußten Pustk. Foderung, und zwar den sofortigen, haft' ich mit meinen Obligationen, meinem Honorar, meinem ganzen Vermögen, meiner Ehre hier 20oben drein, und auch für die Zinsen. Gern hätt' ich Dir Scen. aus Hannibal geschickt. Er ist dreimal besser gelungen als Napoleon — Carthago's Asche weht vielleicht noch heut in's weite Meer, ich bin wenigstens mit Gewalt daran. Ein Genius hat über mei[nem] Schicksal gewaltet, gut, daß ich 25niedrig geboren ward, das Geschäftsleben kennen lernte, besser aber, daß ich nun diese harten Lehren heiter benutzen kann. Grüße meine Bekannten, Schierenberg und sag Ziegler, ich würde ihm bald antworten. Düsseld. am Tag des ersten 30hies. Schnees, 10 Febr. 1835. suis très-affectionnê humble 35 Dietrich Grabbe. (Muß ich Dir Obligationen schicken, geht's dann nicht in vidimirter Abschrift, mit dem Cessionsschein darunter? Die Originale Singleton könnten auf der Post Unfall erleben, aber 40unter der vidimirten Abschr. bemerkt werden, daß sie fortan |
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