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[GAA, Bd. VI, S. 100]

 


wovon so recht noch Niemand weiß: mein Hannibal ist
fast vollendet. Wenn Sie mir zu so einem auch hülfen, hätt'
ich wohl was Winterkost für meine unglückliche Mutter beizu.
— Daß mich die Zeit drängt und ich umgehends Antwort
5wünsche, bitte und erwarte, brauch' ich wohl nicht zu sagen.
Wer weiß, wo Ihr Brief mich sonst träfe, denn hier in Frkf.
kann ich nicht lange mehr existiren. Meine Adresse ist: „an
den Auditeur Grabbe, im 5ten Quartier, Lit. E, nr. 108, auf
der großen Bockenheimer Gasse, 3 Stiegen hoch.“

10  Da ich jedoch spüre, wie's oft mit Briefbestellung geht, so
bitt' ich in ein besonderes Couvert ein paar leere Worte zu
schreiben, und dieses sub titulo:

                    „an den Auditeur Grabbe“

„an die Hermannsche Buchhandlung abzugeben“. Der Inhaber
15dieser Buchhandlung bricht's leicht auf, „denn er ist mein
Freund ja.“ Wenn in dem Couvert anfangs steht: „Herr
Grabbe“, so soll mir das ein Zeichen seyn, den rechten
Brief auf der Post zu finden.
                                 Ich
Frankfurt am Main,                        Ihr
  1834, 18. Nov. ej. anni.                        Grabbe.


Ad 6205.

Exp. d. 19. ej.

Reed. in 4 W. Detm. d. 5. Jan. 1835

25                    v. M.
Cito
      An

das Militairgericht!

  Die Regierung hat aus dem Berichte des Militairgerichts
30vom 15. d. M. ungern ersehen, daß der Auditeur Grabbe von
Neuem in Ansehung des militairgerichtlichen Depositenwesens
in Anspruch genommen wird.

  Was insbesondere die jetzt zur Frage stehenden 100 rthlr
nebst Zinsen anlangt, so wird zwar der Auditeur Grabbe zur
35Bezalung aufzufordern, das desfallsige Mandat aber der Auditeurin
Grabbe unter angemessenem Präjudiz zu insinuiren
seyn.