| [GAA, Bd. V, S. 310] schnellmöglichst — wer weiß? — Auch ganz Aschenbrödel hätte ich drucken lassen. Die Angouleme: wer so wie ich, umdonnert vom sturmempörten Paris, die Straßen knirschend unter den Rädern 5der Henkerkarren, die Häupter des Vaters und der Mutter von den Schaffotten rollend pp., wer dann als Kind im Tempel gefangen sitzt, — und in der Nacht nichts fühlt als das Klopfen seines kleinen Herzens, — dem möge Gott nahen wie mir, und er nahte mir —. (Porto kann ich nicht 10gut.) Alles nur, selbst im kleinsten, Bruchwerk. Aber ahne. Geht's, es wäre gut, so könntest Du mir erst von nächstem MonatSeptember an nur 12 Thlr. übernehmen. Es lüftet mich. Ich habe viel zu fodern an viele Leute, aber 15viel zu thun, um es auszutreiben.DeinGrabbe. Detmold, den 4. August 1830. (Eben hör' ich die Donner in Paris. Na, das soll dem Napoleon nicht schaden.) Hochgeehrteste Mademoiselle! 20 Anbei Klemms Brief (hierin eingeschlossen) und Herfest zurück. Mein Klemm ist es schwerlich. Der Mann hat übrigens, so viel ich gelesen, Anlagen, und darum bitte ich Sie, antworten Sie ihm auf seine Fragen. Sie können es am besten. Er macht aus dem Hermann am Ende eine Reihe idyllischepischer 25Fragmente. Ein Narr ist er aber doch. Daß er den Archivrath geschätzt hat, versteht sich, indem er seine Schriften kannte, die am Ende mehr werth sind, als die ganze liebe Hermannsschlacht selbst. Es steckt weit tiefere Historie drin. Aber in seinem 30Briefe kommt er eigentlich nur deßhalb caressirend an, damit der Herr Archivrath (modo Sie) ihm aus unserm Teutoburger Walde einiges Buchenholz zu seinen poetischen Feuerbränden bringen sollen. Hochachtungsvoll Detmold den 5t Sept. 1830. | | Grabbe | | | | | | | [Adresse:] An die Demoiselle Clostermeier Wohlgeboren allhier. |
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