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[GAA, Bd. V, S. 12]

 


                    P.[ro] M.[emoria.]

[...]

  Handschrift Von Grabben Senior und Junior habe ich eine gute Idee,
der Vater ist brav und pflichttreu, der Sohn fleißig, ordentlich
5und von ausgezeichneten Gaben, er wird zu seiner Zeit wohl
Anspruch auf die Stipendien des heiligen Kreutzes und der
11_000 Jungfrauen machen können. Nur in Hinsicht einer
Anwartschaft hindern mich folgende Umstände. Bey Antritt
meiner Regierung waren die Stipendien auf 6 Jahr praenumerando
10verliehn und zum Theil an Juden verpfändet, auch
jungen Leuten lange vor Antritt der Universitätsjahre versprochen,
die dann wie es dazu kam, sie weniger verdienten,
als viele andere sich darum Meldende. Ich verordnete hierauf,
daß das Stipendium erst bey würcklicher Erledigung vergeben
15und dann bey mehrerer Concurrenz ein Examen entscheiden
sollte, welcher der Würdigste sey: Danach ist bis jezt verfahren,
es ist neuerlich zwischen Recker und Crawinckel
vertheilt, und erst in 3. Jahren wieder apert. Sie erlauben
mir diese Auseinandersezzung als Beweiß wie viel Ihre Fürsprache
20mir gilt — [...]
Detmold    Paulina
den 7ten Februar    
      1818.    


  Dem Zuchtmeister Grabbe wird auf deßen unterthanigste
25Bittschrift ad Serenissimam um Verleihung einer Anwartschaft
auf ein stipendium für seinen Sohn zur Resolution ertheilt,
daß, da keine Expectanzen ertheilt werden, sein fähiger Sohn
zu seiner Zeit sich zu melden habe, und können ihm, wenn
er es verlangt, die producirten Zeugniße retradirt werden.

30Detmold d. 7. Febr. 1818.

[von Funk]

  Handschrift Handschrift Die Schuld, Tragödie von Müllner, bitte ich
mir gütigst zu übersenden. Sollte auch nicht die neueste Ausgabe