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[GAA, Bd. IV, S. 483]

 


am Hoftheater in Schwerin starb. Sie spielte Christine in
[Theodor] Hell's Drama nach dem Französischen Die Königin von
sechszehn Jahren, Julie in Romeo und Julie, Schneider gab aus
Gefälligkeit auf der Durchreise den Mercutio, Leopoldine in Töpfer's
Lustspiel Der beste Ton, Donna Diana und die Jungfrau von
Orleans. Am 1. December sang Grapow Almaviva in Rossini's
Barbier von Sevilla. Am 3. ward Cherubini's Wasserträger neu einstudirt,
vorher spielte der berühmte Künstler Bernhard Molique,
königlich württembergischer Musikdirektor, ein Violin-Concert.“
Goethes „Götz von Berlichingen“ war am 13. August zum Benefiz
der Demoiselle Lindner, welche die Adelheid spielte, neu inszeniert
gegeben worden. (S. 179.) Shakespeares Trauerspiel „Julius Cäsar“
war am 11. März 1832 zum ersten Male in Szene gegangen, und
zwar nach Schlegel und Dalberg, mit Musik von Ignaz Xaver,
Ritter von Seyfried. Die Besetzung war: Julius Cäsar: Ludwig;
Antonius: Rottmayer; Brutus: Becker; Cassius: Weidner; Casca:
Meck; Cinna: Lußberger; Artemidorus: Leißring; Lucius: Madame
Hoffmann; Calpurnia: Demoiselle Lindner; Bürger: Hassel, Wieser
und Hendrichs. Die Rolle der Portia war ausgefallen. (S. 170.)
   Verweis zum Text S.123, Z.11: die weibliche Sonntags-Coquetterie: Anspielung
auf den ins Närrische ausartenden Enthusiasmus, den die Sängerin
Henriette Sontag (1803—1854) erweckt hatte; siehe die Anm.
zu Bd 2, S. 283, Z. 2 f. (Verweis zum Text S. 599.)
   Verweis zum Text S.123, Z.14: Mozarts Susannen und Elviren: Susanna: Kammermädchen
der Gräfin Almaviva, Sopranpartie in „Figaros Hochzeit“;
Donna Elvira: Don Juans verlassene Geliebte, Sopranpartie in
„Don Giovanni“.
   Verweis zum Text S.123, Z.21 f.: die Zeiten des Heldenbuchs: Heldenbuch ist eine
Bezeichnung des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts für
Sammlungen von Gedichten aus dem Bereiche der Heldensage, meist
von Heldenepen. Es sind drei Sammlungen solcher Art bekannt:
das Dresdner Heldenbuch, 1472 für den Herzog Balthasar von
Mecklenburg geschrieben, das gedruckte Heldenbuch, zuerst um 1477
erschienen, und das Ambraser Heldenbuch in der im Auftrage
Kaiser Maximilians während der Jahre 1504 oder 1512 bis 1516
entstandenen Ambraser Handschrift. Zu den durch sie überlieferten
Heldenepen gehören außer der Kudrun und dem Nibelungenliede
u. a. Ortnit, Wolfdietrich, Ecke, Rosengarten, Laurin und Herzog
Ernst. „Das Heldenbuch in der Ursprache“ hatten Friedrich Heinrich
von der Hagen und Johann Gustav Gottlieb Büsching 1818 als
ersten Band „Altdeutscher Gedichte des Mittelalters“ herausgegeben.
   Verweis zum Text S.123, Z.23: Flemmings: Paul Fleming (1609—1640), Dichter
geistlicher und weltlicher Lieder.
   Verweis zum Text S.123, Z.23: Gerhards: Paul Gerhardt (1607—1676), ebenso
wie Fleming aus Sachsen gebürtig, Dichter evangelischer Kirchenlieder.

   Verweis zum Text S.123, Z.32 f.: Hr. Becker: Carl Johann Franz Josef B.,
geb. 7. Juli 1794 zu Mainz, gest. 1. Dez. 1848 zu Darmstadt. Er
trat als Jüngling in das französische Heer unter Napoleon ein,
erkankte schwer und schloß sich nach seiner Wiederherstellung einer
reisenden Schauspielergesellschaft an. Das erste größere Engagement