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[GAA, Bd. IV, S. 400]

 


Heraldik“, Hamlet in II,2.
   Verweis zum Text S.33, Z.17—20: Goethe, nachdem er mit dem Werther [usw.]:
Das Schauspiel „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“
ist im Juni 1773 erschienen, die erste Fassung der „Leiden des
jungen Werthers“ im Jahre danach.
   Verweis zum Text S.33, Z.37: die Übersetzungen des Tancred, des Mahomet:
von Voltaire.
   Verweis zum Text S.34, Z.25 f.: Er selbst spricht in dem Vorworte der Braut von
Messina: „Ueber den Gebrauch des Chors in der Tragödie“; vgl.
die Stelle: „Der alte Chor in das französische Trauerspiel eingeführt,
würde es in seiner ganzen Dürftigkeit darstellen und zunichte
machen; eben derselbe würde ohne Zweifel Shakespears
Tragödie erst ihre wahre Bedeutung geben.“ (Erstdruck vom Jahre
1803, S. XII.)
   Verweis zum Text S.34, Z.37 f.: wie schon Pustkuchen in seinen Wanderjahren
nicht mit Unrecht bemerkt: „Wilhelm Meisters Wanderjahre“,
die sog. „falschen Wanderjahre“, von Johann Friedrich Wilhelm
P. (1793—1834; Schriftsteller-Name: Pustkuchen-Glanzow),
gebürtig aus Detmold und zu jener Zeit Pastor in Lieme bei Lemgo,
erschienen ohne Nennung des Verfassers in fünf Teilen von
1821—28 bei Gottfried Basse in Quedlinburg und Leipzig, die drei
ersten Teile 1823 in neuer verbesserter Auflage. Im dreizehnten
Kapitel des ersten Teils geht das literarische Streitgespräch zwischen
Wilhelm Meister und dem Hauptmann von Coucy auf die Romantik
über. Der Hauptmann erwähnt die Gebrüder Schlegel, Novalis
und Tieck, und meint, zu den höchsten Weihen der Kunst
schienen sie alle vier nicht von der Natur berufen gewesen; denn
selbst Novalis habe sich nicht höher als zu der Idee erhoben, „die
Wissenschaft mit der Poesie auf eine genügende Art zu vereinen“.
Überrascht fragt Wilhelm, ob denn des Anderen mißbilligendes
Urteil nicht allein Goethen, sondern der ganzen romantischen Poesie
gelte; worauf man sich zunächst über das „undeutliche Lieblingswort
“ zu verständigen sucht. Darauf begründet Coucy seine Ansicht.
Er sieht die Eigentümlichkeit der poetischen Schule, der die
Auseinandersetzung gilt, in einer Verwechslung der jugendlichen
Lebensbetrachtung mit der dichterischen; er weist darauf hin, daß
„Planlosigkeit und Bedeutungsleerheit“ von den neueren Romantikern
ganz unverhohlen in Schutz genommen und mit Ariosts
Beispiel verteidigt werde, und findet, an Idee oder eigentlicher
Bedeutung gebreche es ihren Dichtungen so durchaus und völlig, als
den Werken Goethes, den er, zum Unterschiede von den wahrhaft
großen, weil im Symbole sich offenbarenden Dichtern, einen
Tendenziarier nennt. Dabei rechnet er die bekannteren unter den
neusten Dichtern nicht zur romantischen Partei, weder Fouqué und
Hoffmann, noch Müllner, Grillparzer und Houwald. Denn diese
stünden selbständig auf einem eigentümlichen Boden und seien von
den einseitigen Ansichten der Schule bereits wieder eben so frei,
als die dieser voraufgegangenen Dichter. Ihr Auftreten begrenze
die Periode der pseudo-romantischen Schule, als einer bloßen Zeiterscheinung,
die eben so bald vorübergegangen sei, als die früheren
der Empfindelei und der derben Natürlichkeit. Darum hätten sie