| [GAA, Bd. III, S. 602] Sohn des Tiberius Claudius Nero und der Livia und jüngerer Bruder des nachmaligen Kaisers Tiberius. Im Jahre 13 v. Chr. wurde er Statthalter der drei gallischen Provinzen; als solcher er- öffnete er im folgenden Jahre den Krieg gegen Germanien. Nach- dem er im zweiten Feldzuge das Kastell Aliso an der Lippe ge- gründet hatte, wandte er sich in seinem nächsten gegen die Chatten. In seinem Konsulatsjahre (9 v. Chr.) stieß er ins innere Germanien bis zur Elbe vor. Hier soll die Erscheinung eines riesigen Weibes ihn vor weiterem Vordringen gewarnt und ihm den Tod vorher- gesagt haben. Diesen erlitt er auf dem Rückzuge durch einen Sturz vom Pferde. S.279, Z.10: Die Völker: Siehe Grabbes Erklärung auf S. 324 dieses Bandes, Z. 36—37. S.280, Z.36 f.: De gustibus non disputan[dum]: Über den Ge- schmack (ist) nicht zu streiten. (Lateinisches Sprichwort.) S.282, Z.40: Mavors: Siehe die Anm. zu Bd 1, S. 317, Z. 31 auf S. 644. S.283, Z.4: Kotten: Ein kleiner Hof von ein bis drei Pferden. S.284, Z.32: Windeise: Windeis ist ein nicht tragfähiges Eis, unter dem sich eine Luftschicht statt des Wassers befindet. (Grimms „Wörterbuch“ XIX, 2, Sp. 279.) S.284, Z.34: Scilicet: (Entstanden aus 'scire licet', d. h. 'man muß wissen') Nämlich. S.287, Z.6 f.: dreimal in den Acheron getaucht, wie Achilles: Der A. war im alten Griechenland ein Fluß in der epirischen Landschaft Thesprotia, der in den Morast Acherusia fällt und sich, durch mehrere Flüsse vergrößert, in das Ionische Meer ergießt. Epirus war die Grenze des bekannten Landes nach Westen. Zudem befand sich in jener Gegend ein anderer Fluß, der Kokytos, dessen Wasser höchst widrig schmeckt, und ein Ort namens Oornos, dessen Ausdünstungen die Luft verpesteten, und so wies man wegen des häßlichen schwarzen Wassers, der schrecklichen Gegend und des scheinbaren Endes der Welt der Unterwelt oder dem Totenreiche daselbst den Platz an. (Vgl. Ersch und Grubers „Allgemeine Ency- clopädie der Wissenschaften und Künste“, Th. 1, 1818. S. 296.) — Nachhomerische Sage berichtet, daß des thessalischen Heros A. Mutter, die Nereïde Thetis, den Tod ihres Sohnes voraus wußte, und ihn, um ihn unverwundbar zu machen, in den Styx, einen Fluß der Unterwelt, tauchte. Dies bewirkte sie auch, bis auf die Ferse, an der sie ihn gefaßt hatte. S.290, Z.20: Castor und Pollux: Das himmlische Brüderpaar der Dioskuren, hier angerufen, weil ihre Grundbedeutung die der ritterlichen Helfer in allen Nöten ist. S.293, Z.5: Bruch: Nach Campe (a.a.O. S. 627) mit „gedehn- ter Aussprache, eine Gegend, deren Oberfläche so beschaffen ist, daß etwas Schweres leicht durchbricht, die unter einer mehr oder weniger dicken Erddecke morastig ist; auch eine morastige, sumpfige Ge- gend ohne eine solche Erddecke; wie auch das Gehölz, welches in solchen Gegenden wächst.“ Später war das Detmolder „Bruch“ die schon 1361 genannte städtische Hude, die sich zwischen Werre im Norden und Berlebecke im Süden nach Westen hin bis zum Gute |
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