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[GAA, Bd. III, S. 598]

 


gesprochen werden kann. Denn als die Grafen von Calvelage am
Osning Fuß faßten, stützten sie sich auf eine Burg am Südab-
hange des Gebirgswalles westlich von Halle i. W., die „ruwe
Borg“, und nach dieser nannte sich Otto I. (1141—1170), der
dritte in der Reihe der Calvelager Dynasten, Graf von Ravens-
berg. „Die Grafschaft umfaßte die Gebiete von Versmold, Halle,
Borgholzhausen im Teutoburger Walde, ferner das Land um Biele-
feld mit der Sparrenburg und den Hauptorten Brackwede, Heepen,
Schildesche, Werther, im N.[orden] die 1319 erwähnte alte Lim-
burg mit Bünde und Oldendorp und nach der Weser hin Vlotho,
Rehme und Exter.“ (Konrad Kretschmer, „Historische Geographie
von Mitteleuropa“, München u. Berlin 1904 = „Handbuch der
mittelalterlichen und neueren Geschichte“ IV, [6], S. 252—53.)
   Verweis zum Text S.181, Z.1: Engerer: Die Angrivarii des Tacitus („Annalen“
2, 19); deutsches Volk auf beiden Seiten der Weser, nordöstlich
von den Cheruskern und von diesen durch einen Grenzwall ge-
schieden. Einen schnell gedämpften Aufstand im Jahre 16 n. Chr.
abgerechnet, waren die A. den Römern befreundet.
   Verweis zum Text S.181, Z.1: Lemgoer: Lemgo ist eine lippische, wohl schon um
1200 angelegte Stadt an der Straße Osnabrück — Herford —
Hameln, einstmals die bedeutendste Handelsstadt des Landes.
   Verweis zum Text S.181, Z.15: Pluto: Siehe die Anm. zu Bd 1, S. 326, Z. 12
auf Verweis zum Text S. 647—48.
   Verweis zum Text S.181, Z.24: Retlage: Dieser Bach entspringt zwischen dem
Nordausgang der Dörenschlucht und dem Kahlen Ehberge, fließt
nach Nordosten und ergießt sich in die Werre.
   Verweis zum Text S.182, Z.7: Lemgau: In einer Urkunde vom 20. Juli 1005
bestätigt König Heinrich II. dem Erzstifte Magdeburg die von
seinem Vorgänger Otto III. geschehene Schenkung der civitas
Scidere (Schieder) mit allen ihren Zubehörungen in den Gauen
Gesinegauwe, Wetego, Thilete, Limgauwe usw. („Lippische Re-
gesten“ Nr 13, Bd 1, 1860, S. 58.) Hier ist zum ersten Male die
Rede von einem Gaue, der die Gegend des heutigen Lemgo um-
faßt. Nach Adolf Gregorius' Forschungen zur Frühzeit Lemgos
(„Mitteilungen aus der lippischen Geschichte und Landeskunde“
Bd 17, 1939, S. 7) ist 'Limgauwe' der Dativ des Wortes 'Limga',
das Grundwort 'gâ' das neuhochdeutsche 'Gau'.
   Verweis zum Text S.182, Z.26: Hastaten: Mit der Lanze Bewaffnete; das erste
Glied im römischen Treffen.
   Verweis zum Text S.183, Z.23: Marsen: Sie saßen an der oberen Ruhr und Lippe;
man hält sie für identisch mit den Chattuarii, die später auf links-
rheinischem Gebiete um Cleve auftraten. Nach den Kämpfen mit
Germanicus verschwinden die M. aus der Geschichte.
   Verweis zum Text S.183, Z.32: Segestes: Fürst der Cherusker, Freund der Römer
und Feind des Arminius, der ihm seine Tochter Thusnelda ent-
führt hatte. 9 n. Chr. warnte er vor der Varusschlacht vergeblich
die Römer. Später von Arminius in seiner Burg bedrängt, rief er
15 n. Chr. die Hilfe des Germanicus an, der ihn entsetzte und
ihm einen Wohnsitz in Gallien anwies.
   Verweis zum Text S.184, Z.1: Falkenburg: Sie ist wahrscheinlich die älteste Veste,
welche die Edelherren zur Lippe errichtet haben, und von Bern-