| ||
[GAA, Bd. III, S. 276]
Veteran Es winkte mit langen Leichenfingern zurück, Nebelstreifen und Frost kamen über unser Heer, und der Feldherr ließ uns abziehn. 5Manipelführer Er hat seine besondren Ursachen gehabt. — Dort zwei Cherusker! Fangt sie! Der eine Cherusker [6.] wird ergriffen, der andere entweicht Spitzbub! 10Der Cherusker Das ist grob! Manipelführer Was sinnst du? Weshalb dich in der beschneiten Wildniß umgetrieben, just da wir marschiren? 15Cherusker Thut ihr nicht Gleiches? Manipelführer Wir haben Marschbefehl. — Was guckst du? Antworte. Cherusker 20 Man sieht seine Leute doch erst an. — Ich habe Frau und Kinder in meiner Hütte, die dürfen nicht frie-[7.]ren, darum such ich Reiser für den kleinen Heerd, auf welchem wir das kümmerliche Abendessen wärmen, und uns daran soviel freuen als ihr und eure Brandschatzungen uns von Freude übrig 25 lassen. — Ist das nicht Nothbefehl? Manipelführer Wie weit noch bis zu des Quintilius Lager? Cherusker Was gibts da? 30Manipelführer Hund, kümmerts dich? Cherusker Man darf nicht mehr fragen. — Einen Quintilius kenn ich nicht. 35 [8.] Manipelführer Ich meine den Proconsul Varus. Cherusker Fahraus! Der! Ja! — Hoch an dem Teut wohnt er, in den mit Wimpern von Buchen und Eichen finster in das Land 40 schauenden Hünenringen. — Wo habt ihr ihren Hausherrn, Hermann, unsren Fürsten?
|
   | © 2009—2011 by Lippische Landesbibliothek - Theologische Bibliothek Detmold, Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier und Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf Home | Impressum | Kontakt |
