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[GAA, Bd. III, S. 263]

 


Hermann
für sich
Hegs auf! Mir lieber — Schmuck meines Landes Handschrift [116.]
wird es: ein Purpurmantel, ewiger und herrlicher, als der, wel-
5 cher eure Kaiser umwallt.
Er ruft hinaus
Die Pferde gesattelt und aufgezäumt! Wir ziehn nach Haus!
Varus
Ich verschiebe den neuen Angriff bis zum Sommer. In seinen
10 dürren Tagen werden meine Legionen euch lehren, wie ein
Südländer die Hitze aushält ohne flau zu werden.
Hermann
Dagegen sind wir Nordländer, verzeihe mir Handschrift [117.] die un-
maaßgebliche Bemerkung, mehr an Regen, Hagel, Eis, Schnee
15 und Sturm gewöhnt.
Varus
Wir wissen auch unter denen zu kämpfen. — Bist du fertig
mit deinem Anzug?
Hermann
20 Nur diese Schnalle noch —
Varus
Weshalb läßt du dich nicht von deinen Dienern ankleiden?
Hermann
Weil ich nicht gern fremde Fäuste fühle. — Pferdeknecht!
25Der Pferdeknecht
tritt herein
Die Gäule und wir sind Handschrift [118.] bereit.
Varus
Das geht ja bei euch geschwind.
30Hermann
Die Kerle haben Heimweh.
Varus
An der Schwäche leidet ihr noch?
Hermann
35 Wir haben noch nicht die Welt erobert, um überall uns hei-
misch zu fühlen, wie ihr.
Varus
Wir marschiren mit ein paar Gewaltmär-
schen