Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. III, S. 212 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. III, S. 212]

 


Der Chatte
An den Quellen der Lippe, jeder Kopf ungestümer brausend
als sie.
Hermann
5 Eile dahin zurück und Handschrift [68.] rathe deinen Landsmännern einige
Tage Geduld.
Der Chatte
Mit der hälts schwer.
Hermann
10 Seht ihr dann den teutoburger Wald sich schütteln, gleich
einem aus Gebirgen gegliederten Löwen, alt vor lang unter-
drücktem Zorn, und weiß von seinen schneestiebenden Mäh-
nen aus Eichen und Buchen, flüchten seine Adler hoch über
sein Handschrift [69.] Haupt, eilt sein aufgeschrecktes Wild zu euch in den
15 Sand der Senne, hört ihr unsre siegjubelnden Urhörner aus
ihm, dann brecht auf, und wehrt den Ueberbleibseln der
Feinde die Flucht.
Der Chatte
So solls geschehen.
20Ab
Hermann
Mein Volk, mein Handschrift [70.] biedres Volk!
Varus
tritt ein 25
Bester, das ist recht frühzeitiges Thauwetter. Bei der Nässe
zwingen wir Hercynia nicht.
Hermann
Ein Versuch noch —
Varus
30 Unnützes Römerblut soll jene Klippen nicht in Purpur hüllen.
Hermann
für sich
Hegs auf, Verblendeter!
Schmuck
3546.
[ Br 24 ]
Handschrift [73.] Hermann
Deutsches Volk, du selbst ein Wald von unzähligen Stäm-
men, und jeder Stamm tüchtig, wie diese Chatten — Warum
40 nicht eins — Bist du etwa zu groß?