| [GAA, Bd. III, S. 60] geschlagen — Ah, da sitzen und würgen sie sich an den Kehlen! Pförtner Teufel — und es wird dabei so schauderhaft still und man 5 siehts so deutlich. Brausten doch alle Donner los, wirbelten und dampften Wüsten doch auf, dieß Gemetzel zu übertäuben, zu verhüllen! — Ha, da kommt der edle Brasidas mit Reiterei zu Hülfe! Knabe 10 Und da stößt ihm ein Römer den Dolch unter die Rippen, daß das Blut auf die Erde prasselt und er vom Pferde stürzt. Pförtner Wie sie sich um den Leichnam streiten! Er macht hundert andere! 15Knabe Ich kanns nicht mehr ansehn! Wär ich nur auch todt! Pförtner Was fällt dir ein, Bube? Knabe 20schreit Die Feinde brechen durch! Pförtner Ruhig — Hannibal lockt sie in eine Falle. Knabe 25 Warum rühren die Unzähligen, vor uns, sich nicht, so schön in Silber und Gold gewaffnet? Pförtner Die müßten Narren seyn, wollten sie ihre theuren Rüstungen und ihr kostbares Leben einsetzen! Es ist genug, daß sie da- 30 stehen, und dem Feind imponiren. Sprich vorsichtiger von ihnen: es sind die Söhne unsrer vornehmsten Familien — Sie heißen die Unsterblichen. Knabe Weil sie, wie jetzt, immer weglaufen ehe man sie todtschlägt? 35Pförtner Halts Maul von Dingen, die du nicht verstehst. Er blickt in die Stadt Melkir, Hanno, Gisgon, die Geächteten, mit großem wilden Pöbelgefolg! Was doch nicht eine verlorene Bataille thut! 40Melkir Hanno, Gisgon, besetzt jene Mauern! |
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