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GAA, Bd. III, S. 23 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. III, S. 23]

 


Allochlin
          Sie kommt! sie kommt! da ist sie!
Die theuren, die lieblichen Züge!
Wieder so nah! O meine seeligen Augen!
5Scipio der Jüngere
Mädchen, dein Bräutigam hat dich erfleht.
Sey frei und mach ihn glücklich. Allucius —
(Verzeihe, ich kann deinen Namen
Nicht anders sprechen als auf Mundart
10Handschrift Des Vaterlands) zeig mir nun deine Krieger.
Allochlin
Sie nahn da schon mit freudgen Schritten.
Sie haben deine Huld bemerkt. Ich stelle
An ihre Spitze mich, und diese Ersehnte
15 Sey mir zur Seite.
Die Braut
für sich, auf Scipio den Jüngeren blickend
Ist die erhabene Gestalt
Mit dem mildernsten Antliz
20 Ein Göttersohn, in irdsches Eisen
Gehüllt? Ich könnte —
Allochlin
                        Du zögerst?
Braut
25                              Nein, nein,
Gespiele du der Jugend!
Auch Götter machen mich nicht untreu!
Handschrift Das Heer Allochlins rückt herbei, er zieht das Schwert, stellt
sich mit seiner Braut, die jubelnd empfangen wird, an die
30 Spitze und führt es den Scipionen vorüber
Scipio der Jüngere
lächelt
Bruder, dieß Heer ist besondrer Raçe.
Scipio der Aeltere
35 Nach dem Geschnatter, nackten Beinen,
Den Federn auf den Köpfen, hielte mans
Gar leicht für einen Haufen großer Enten.
Aber die Enten folgen doch noch in Einer Reih
Dem führenden Entrich — Das Gewimmel da
40 Wühlt durcheinander wie Kraut und Rüben.