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[GAA, Bd. II, S. 794]

 


   Verweis zum Text S.531, Z.40: besonders von den toten Nonnen: Wohl eine An-
spielung auf die Auferstehung der durch Bertram beschworenen
Nonnen („Der kalten Gruft sollt Ihr auf kurze Zeit entsteigen.
/ Erhebet Euch!“) im dritten Aufzuge von Giacomo Meyerbeers
Oper „Robert der Teufel“.
   Verweis zum Text S.531, Z.41: „Marlborough s'en va-t-en guerre“: Der Anfang
eines französischen Volksliedes, das nach der Legende im Biwak
zu Quesnoy bei Malplaquet entstanden ist, und zwar am Abend
der Schlacht, die während des spanischen Erbfolgekrieges der fran-
zösische Marschall de Villars am 11. September 1709 gegen die
Österreicher und Engländer unter dem Prinzen Eugen und dem
Herzog von Marlborough focht und in der diese beiden Feld-
herren siegten. Das heitere Spottlied auf den englischen Herzog,
dessen Name in den frühesten Aufzeichnungen des Liedes 'Mal-
borough' oder 'Malbrouk' lautet, hatte sich mit seiner schlichten
Weise in Deutschland seit etwa 1780 über alle Gegenden verbrei-
tet. (Vgl. Max Friedländer, „Das Lied vom Marlborough“, in:
„Deutsche Rundschau“, Bd 199, April—Juni 1924, S. 46—65.)
   Verweis zum Text S.532, Z.3: „Das Glück ist nur Chimäre“: Richtig: „Das Gold
ist nur Chimaire“ („E se l'oro è una chimera“), eine Verszeile in
der Gesangspartie Bertrams in der Siciliana (7. Szene oder Finale
des ersten Aktes) der Oper „Robert der Teufel“ von Meyerbeer, und
zwar in der Übersetzung Theodor Hells. (Beim ersten Vorkommen
in der Gesangspartie Roberts hat Hell „Gold ist eine Chimaire“
übersetzt.)
   Verweis zum Text S.532, Z.7: Friedrich von Raumer Historiker der Hohenstaufen:
Raumers „Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Zeit“ ist 1823
bis 25 bei Brockhaus in Leipzig erschienen. Grabbe hat die sechs
Bände in der Zeit vom Herbst 1824 bis Sommer 1825 gelesen; sie
sind die wesentlichste Quelle seiner beiden Hohenstaufen-Dramen.
   Verweis zum Text S.532, Z.15: Dr. Schiff: David Bär (nach seiner Taufe, jedoch
schon vorher als Schriftsteller: Hermann) Sch. (1801—1867), ein
Stiefvetter zweiten Grades von Heinrich Heine. Er hatte „Don
Juan und Faust“ im Berliner „Freimüthigen“ (Jg. 26, Nr. 232
und 234—36 vom 20. und 23.—26. November 1829) und „Kaiser
Friedrich Barbarossa“ in Gubitzens „Gesellschafter“ (Jg. 14, Nr. 80
vom 17. Mai 1830, S. 393—95) abfällig beurteilt und sich dadurch
den Groll Grabbes zugezogen.
   Verweis zum Text S.532, Z.22: Den Balzac an der Nas einführen: Im Jahre
1830 waren im Verlage der Schlesingerschen Buch- und Musikhand-
lung zu Berlin erschienen: „Lebensbilder von Balzac. (Dem Ver-
fasser des letzten Chouan, oder die Bretagne im Jahre 1800.)“
Aus dem Französischen übersetzt von Dr. Schiff. Erster Teil. Ein
zweiter folgte 1831. Richtig ist aber, daß Schiff den Franzosen
nicht übersetzt, sondern frei bearbeitet hat; daß das Wesentliche
dieser „Lebensbilder“ von dem Deutschen herrührt. (Vgl. Friedrich
Hirths Geschichte des Werks in Bd. 1 seiner Neuausgabe der „Le-
bensbilder“, München & Leipzig 1913, S. XXIII.) Im selben Jahre
1831 hatte Schiff, wiederum unter dem Haupttitel „Lebensbilder“,
den ersten Teil von „Le Peau de Chagrin“, „Das Elendsfell“ ver-
deutscht, in Gubitzens „Gesellschafter“ Nr. 192—201 erscheinen