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[GAA, Bd. II, S. 751]

 


er ruhmvoll bei Ligny und wurde, wie bereits 1813 bei Leipzig,
bei Wavre schwer verwundet.
   Verweis zum Text S.421, Z.20: enfiliert: Fädelt ein, beginnt.
   Verweis zum Text S.421, Z.34: Erlon: Jean Baptiste Drouet, Graf d'Erlon (1765
bis 1844), diente fünf Jahre in der königlichen Armee, trat dann
in ein Bataillon Freiwilliger ein, wurde Adjutant des Generals
Lefebvre und machte die Feldzüge von 1793—96 mit. Seit 1803
Divisionsgeneral, focht er während der folgenden Jahre auf ver-
schiedenen Kriegsschauplätzen, wurde nach der ersten Restauration
Kommandeur der 16. Militärdivision und erklärte sich 1815 mit
deren Offizieren für den Kaiser, der ihn zum Pair ernannte und
ihm den Oberbefehl über das erste Korps Infanterie übertrug. Mit
diesem führte E. bei Waterloo den Hauptangriff auf den linken
Flügel der Engländer bei Haye-Sainte durch. — Die Herausgeber
von WW und WFrZ machen aus dem General Drouot und dem
Grafen Erlon, indem sie dessen Namen in Drouot verfälschen, ein
und dieselbe Person (vgl. WW VI 229, 25—26 zu IV 103, 8 und
WFrZ III 243, Anm. 1), ein Irrtum, der gewiß nicht dem Dichter
zur Last fällt.
   Verweis zum Text S.422, Z.3: debandieren: Auflösen.
   Verweis zum Text S.422, Z.31: Pajols Reiter: Claude Pierre, Graf P. (1772—1844),
befand sich, als Student der Rechte, im Juli 1789 in Paris, als
der Aufruhr losbrach. Er nahm am Sturme auf die Bastille teil,
trat 1791 in ein Freiwilligen-Bataillon ein, wurde im folgenden
Jahre Unterleutnant und rückte, fortwährend an der Front stehend,
bis zum Divisionsgeneral auf. Bei Montereau verteidigte er die
Brücke mit einer solchen Hartnäckigkeit, daß ihn Napoleon nach
einem der großartigsten Angriffe, die in den Annalen der Kriegs-
geschichte verzeichnet sind, am 19. Februar 1814 zum Groß-Offizier
der Ehrenlegion ernannte, ihn umarmte und zu ihm sagte: „Si tous
les généraux m'avaient servi comme vous, l'ennemi ne serait point
en France.“ Nach der Abdankung des Kaisers unterwarf sich P.
dem neuen Machthaber; er wurde in den Grafenstand erhoben
und Kommandeur einer Kavallerie-Division. Am 21. März 1815
aber übernahm er den Befehl über die Truppen jenseits der Loire
und führte sie Napoleon zu, der ihn (2. Juni) zum Pair von
Frankreich machte und dem er den Rat gab, alsbald auf Brüssel
zu marschieren. Das 1. Kavallerie-Korps, an dessen Spitze er gestellt
wurde, gehörte am 15. Juni zur Vorhut der Armee, die Belgien
besetzen sollte; mit ihm verfolgte er die auf Fleurus zurückgehenden
preußischen Truppen. Am 18ten bemächtigte er sich Namurs, als
er den Kanonendonner von Waterloo hörte. Seine erste Regung war,
sich dorthin zu wenden; infolge der großen Entfernung glückte es
ihm jedoch am selben Tage nur, sich an der Dyle mit Marschall
Grouchy zu vereinigen. Am folgenden Tage schickte er sich an,
auf Brüssel zu marschieren, als ihn die Nachricht von der Niederlage
bei Waterloo erreichte.
   Verweis zum Text S.424, Z.5: Grouchy: Emanuel, Graf von G. (1766—1847),
betrat in seinem vierzehnten Lebensjahre die militärische Laufbahn,
war in seinem neunzehnten bereits Kapitän bei der königlichen
Leibgarde, wurde 1795 Divisionsgeneral und Chef des Generalstabes