| [GAA, Bd. II, S. 581] S.146, Z.16 ff.: Zweite Szene: Als ihre Quelle gibt Wilhelm Schulte („Ch. D. Grabbes Hohenstaufendramen“, Münster in West- falen, Coppenrath 1917, S. 67) Raumers „Geschichte der Hohen- staufen“ (III, 30 ff.) an. Grabbe wird aber noch eine andere be- nutzt haben, und zwar Bd 47 der „sämmtlichen Werke“ Wielands, herausgegeben von Gruber (Leipzig, Göschen 1823), in dem sich auf den S. 49—64 als eine „Anekdote aus der alten Geschichte der provenzalischen Dichter. 1777“ der Aufsatz „Blondel und Richard Löwenherz“ findet. Grabbe hat den Band von der Öffent- lichen Bibliothek zu Detmold (zusammen mit einigen anderen) zum ersten Male am 18. Juli 1827 entliehen, zum zweiten Male am 24. Juni 1829, also zu der Zeit, da „Heinrich VI.“ in Arbeit war. Wieland teilt das von dem Minstrel gesungene Lay samt dem von dem gefangenen Könige wiederholten Refrein in eigener Über- setzung mit, von deren Wortlaut allerdings der Grabbe'sche ab- weicht. S.146, Z.17: Festung Thierstein: Richard Löwenherz wurde nach seiner Gefangennahme in dem Dorfe Erperg (oder Erdburg) vor Wien am 21. Dezember 1192 vom Herzoge Leopold von Öster- reich dem Ritter Hademar von Chunring übergeben, damit er in der Burg Thierstein an der Donau zwischen Wien und Linz (Fried- rich Wilken, „Geschichte der Kreuzzüge“, Th. 4, Leipzig 1826, S. 602 nennt die Burg „Tierenstein“) in strengem Gewahrsam ge- halten werde. Am 23. März 1193 wurde er dem Kaiser Heinrich ausgeliefert und nun zunächst in die Reichsfeste Trifels bei Ann- weiler, später nach Worms gebracht. Erst am 4. Februar 1194 hat seine Gefangenschaft ihr Ende gefunden. S.159, Z.37: Bardewick: Eine der ältesten Ortschaften Nieder- sachsens, an der Ilmenau, nördlich von Lüneburg gelegen. Es war eine reiche und blühende Stadt, ehe noch Hamburg und Lüneburg emporgekommen waren. Infolge der Gründung Lübecks ging sie zu den Gegnern Heinrichs des Löwen über, wurde aber von ihm am 28. Oktober 1189 erobert und völlig zerstört und ausgeplündert, die Männer getötet, die Weiber und Kinder weggebracht. Nur Stift und Dom blieben als Überreste ihrer vormaligen Größe stehen. Am Dome ließ Heinrich die Inschrift „Vestigia leonis“ („Spur des Löwen“) anbringen. S.163, Z.36: exequieren: auspfänden. S.169, Z.3: Reichsversammlung in Hagenau: Diese Versamm- lung der Fürsten in Hagenau im Unterelsaß, in der man die Be- schuldigungen gegen Richard Löwenherz prüfen und ein Urteil sprechen wollte, fällt in das Jahr 1193. S.172, Z.2: Frascati: In der Nähe des zerstörten Tusculum aus den Hütten entstanden, in denen die wenigen Überlebenden der geopferten Stadt Zuflucht gefunden hatten. S.174, Z.20: Vertrag zu Worms: Das Wormser Konkordat, d. i. der am 23. September 1122 bei Worms zwischen Papst Calixt II. und Kaiser Heinrich V. abgeschlossene Vertrag, der den Investiturstreit beendete. In diesem ging es um die Einsetzung der Bischöfe und Äbte; er war dadurch entstanden, daß Papst Gre- gor VII. 1075 die Einsetzung in ein Bistum durch Laien verbot. |
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