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[GAA, Bd. II, S. 575]

 


Kapitel der Kathedrale zum Erzbischof von Palermo erwählt und
damit zugleich erster Leiter der Staatsgeschäfte. Als Kaiser Friedrich
Barbarossa im Jahre 1185 Vertrauensleute nach Palermo entsandte,
um zu erkunden, wieweit man dort seinem Plane einer Vermäh-
lung seines Sohnes, des Königs Heinrich, mit Konstanze, der Tochter
Rogers II., geneigt sei, riet Ophamilla dem Könige Wilhelm II.,
seine Zustimmung zu dieser Verbindung zu erteilen, und so wurde
er denn auch nachher für die Herrschaft Heinrichs VI. gewonnen.
Gestorben ist er einige Zeit nach König Tankred, dessen Tod am
20. Febr. 1194 eintrat.
   Verweis zum Text S.109, Z.24: Graf Tancred: Tancred Graf von Lecce, gest. am
20. Febr. 1194. Er war der natürliche Sohn Rogers I., Herzogs von
Apulien, und ein Enkel des Königs Roger II. von Sizilien; seine
Mutter Blanka eine Tochter des Grafen Robert von Lecce. Er ver-
heiratete sich mit Sibylle, Tochter des Grafen Robert von Acerra.
1161 mußte er wegen seiner Beteiligung an einer mißlungenen Em-
pörung gegen König Wilhelm I. von Sizilien nach Byzanz flüchten.
Unter Wilhelm II. durfte er zurückkehren; damals wurde er mit
der kleinen Grafschaft Lecce (in der heutigen Terra di Otranto)
belohnt, nach welcher er in der Folge benannt wurde. Als Justiziar
und Großconnetable von Apulien und der Terra di Lavoro fand
er Gelegenheit, in der Verwaltung und Rechtsprechung des König-
reichs das gelehrte Wissen zu bewähren, welches ihm nachgerühmt
wird. Als Kriegsmann zeichnete er sich 1185 auf dem Zuge gegen
Byzanz aus. Nachdem die legitimen Normannenkönige in Sizilien
ausgestorben waren, wurde Tancred 1189 mit Zustimmung des
Papstes Clemens III. und des Kaisers von Byzanz gegen Heinrich
VI. zum Könige von Sizilien erhoben. Des deutschen Kaisers erster
Versuch, das Normannenreich für sich zu gewinnen, scheiterte dar-
an, daß Neapel von Tancreds Schwager Richard von Acerra erfolg-
reich verteidigt, und daß Heinrich VI. durch die in seinem Heere
ausgebrochenen Seuchen gezwungen wurde, die Belagerung der Stadt
aufzuheben. Erst nach Tancreds Tode haben sich ihm Unteritalien
und Sizilien eröffnet. (Vgl. Jastrow u. Winter, „Deutsche Geschichte
im Zeitalter der Hohenstaufen <1125—1273>“, Bd 2, Stuttgart
1901, S. 7.)
   Verweis zum Text S.109, Z.27: Graf Acerra: Graf Richard von Acerra war
Tankreds Schwager. Ende 1196 fiel er auf der Flucht vor dem
Kaiser durch Verrat in Diepholds Hände und wurde in Kapua auf
grausame Weise hingerichtet.
   Verweis zum Text S.109, Z.29: Erzbischof Matthäus von Palermo, ein Normann:
Matthäus Ajellus war ein geborener Salernitaner und von geringer
Herkunft. Als Protonotar (technischer Leiter der Kanzlei) wurde
er von der Königin Margaretha von Neapel und Sizilien als der
Vormünderin des Königs Wilhelm II. zum Ratgeber gewählt. Er
zeigte glänzende Fähigkeiten; darum wurde er nach der Vertrei-
bung des Stefanus von Perche, Erzbischofs von Salerno, als dessen
Nachfolger zum Großkanzler des Reiches ernannt, dessen Staats-
geschäfte er fortan mit großem Geschicke leitete. Zwischen ihm
und Ophamilla, den er in früheren Jahren beleidigt hatte, bestand
eine Gegnerschaft. Er widersprach der Verbindung Konstanzens mit

 

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