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[GAA, Bd. II, S. 152]

 


jetzt auch, der Regen fällt dicht hernieder, der Sturm braust
durch unser Haar — aber weder Hunger, Sturm, noch
Regen haben in den vierzehn Tagen, während welcher wir
hier liegen und warten, unsren Eifer und unser Feuer für
5 den Herzog auswehen und auslöschen können.
Wehrfried Pah — ich warte selbst, bin selbst begeistert —
aber so reine Begeisterung, wie ihr träumt, gibt es nicht
— es sitzt immer dabei etwas hinter dem Berge.
Christoph Und seht ihr, Leute, daß selbst Fürsten denken
10 wie wir —? Hält dort im Osten auf dem Felsenblocke am
Strande nicht auf hohem Hengste der Slavenfürst Borvin,
und dort im Westen nicht ebenso der Graf von Borgholt?
Bernhard Sie steigen kaum bei Nacht ab.
Erstdruck Christoph Wie unsere Augen blicken sie, vorne vor allen
15 Haufen, spähend in das Meer.
Wehrfried Aber es kommt noch immer kein Schiff —
Sollte der Löwe nicht ausbleiben?
Christoph Ausbleiben? Er? Wenn man ihn erwartet? —
Hat er nicht seine Brut, den Prinzen Heinrich vorausge-
20 sendet? Ist der nicht schon längst in der Pfalz, um sich mit
Agnes der Hohenstaufin —
Wehrfried Besser, sie wär eine Welfin.
Christoph — die ihn ungeachtet des Hasses ihres Hauses
gegen die Welfen liebt, zu vermählen? Meinst du ein Löwe
25 verließe seine Jungen? Dazu sind Löwenjungen zu selten
und zu gut.
Gottfried zu Christoph Alter, wie sieht er aus? Ich bin noch
jung und sah ihn nie.
Christoph Er hat ein doppeltes Gesicht — Soll ich dir
30 sagen, wie er aussieht, wenn er seine Gemahlin anlächelte,
oder wenn er in der Weserschlacht zürnend die bluttriefende
Fahne schwang?
Erstdruck Gottfried Sage beides.
Christoph Nun — wenn er lächelte, war es, als bräche die
35 Sonne aus den Wolken, warm wurde es jedem um das Herz,
und in der Brust quollen Lust und Freude auf, man wußte
nicht woher, wie die Kräuter im Frühjahr. Wenn die Falten
der breiten, ehernen Stirn sich zur Heiterkeit auflösten, bei
Gott, es war als börsten Felsentore auseinander und zeigten
40 da, wo man es am wenigsten vermutete, die Pforten des
Himmels.

 

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   Verweis zum TextMichel Perrin. Lustspiel nach Mélesville und Duveyrier von Th. Hell. Das Fest der Handwerker. Vaudeville von Louis AngelyBd. IV, S. 179
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   Verweis zum TextLüge und Wahrheit. Lustspiel von Amalie, Herzogin zu Sachsen. Der Schiffscapitain oder die Unbefangenen. Vaudeville von BlumBd. IV, S. 181
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