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[GAA, Bd. III, S. 368]

 


Handschrift Handschrift Handschrift Erstdruck  DRITTER TAG
1
Früh morgens. Lager des Varus
Varus Auf!
5Die Legionen erheben sich
Da bleiben Tausende liegen! Weckt sie!
Ein Legionar Es geht nicht. Sie sind vor all dem Drang-
sal über Nacht gestorben.
Varus Es sieht darnach aus. — —. Rücken wir vor. Süd-
10 westlich durch die Bergschluchten — Das schlackerwettert!
Die Römer rücken aus und marschieren vorwärts
Hermann Ingomar!
Ingomar schweigt
Handschrift Setz dich wieder zu Pferd und störe sie mit den Anhän-
15 gern, welche du wieder erhalten hast, wie du willst. — Sie
kommen jetzt in unser rechtes Waldrevier und seine be-
schwerlichen und verworrenen Wege. Da ist für dich zu tun,
aber Erstdruck für offne Schlachten taugst du nicht so sehr, als du
vorgestern glaubtest.
20Ingomar Die Beleidigung, Neffe, welche du mir angetan
hast ist, wie gesagt, da, und nicht abzuändern, ob du auch
sie mit Liebkosungen vertuschen willst. — Doch dein Befehl,
daß ich die Römer wieder angreifen soll, ist das vernünf-
tigste Wort, welches seit zehn Jahren über deine Lippen
25 kam.
Er steigt zu Pferd und deutet mit seinem Speer auf die
Legionen
Folgt dem Winke dieser langen Fingerspitze!
Varus Stets ruhig weiter, und bekümmert Handschrift euch um nichts.
30 Es sind nur Bremsen.
Ingomar zu seinen Leuten Haltet! — Mein Pferd hat sein
Hufeisen verloren.