Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
GAA, Bd. III, S. 182 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. III, S. 182]

 


Das Heer erhebt sich

Steht — reibt euch die Augen und seht euch um im noch
dunkelnden Morgen! Was eilt da der Sonne voraus? He?
Im Heer
5 Deutsche Feuerzeichen von allen Seiten! Hinter den Römern
lassen die Ravensberger und Engerer es berghoch aufflackern,
vor uns die von der Lemgau, alle wild und grimmig wie es
scheint.
[ S. 2.] Handschrift Armin
10 Wie es ist, wollt ihr sagen! Sie melden sich, die Gefährten,
und nun keine Sorge mehr und erheitre dich, du meine finstre
Brust. Norddeutschland Eins, und die Welt wird zur Zwei! —
Losgebrochen!
Varus
15mit dem Heer aus dem Lager rückend, für sich
Der eine Adler fort — Ich mit allen Legionen sind zerrissenes
Gewand, und deckten früher die Herrlichkeit des Kaiserreiches
vor dem Sturm dieser nebligen Zonen.
Cäcina
20erräth den Varus
Zwei Adler haben wir noch. Daran kann man sich noch
immer trösten, Feldherr.
Armin
Hineingehauen.!
25 [S. 3.] Handschrift Cäcina
Leidets nicht, Hastaten. — Quintilius?
Varus
Löse die Ordnung nicht auf. Befiehl nur, wo ich das Befehlen
erlaube. Sonst —
30Cäcina
Was für ein Sonst? Ich will weder sonst noch jetzt, und mich
nicht mehr vom Feinde besiegen oder von dir lenken lassen —
Meine Hastaten haben nun die Angreifer zurückgeworfen, und
ich thue mein Letztes!
35Er stürzt sich in sein Schwert
Siehe zu, wie du fertig wirst.
Varus
Feig, mich auf die bequeme Weise in der Noth verlassen. Laßt
ihn liegen.
40Armin
Helft der Retlage und laßt ihren Bach nicht unglücklich wer-