| [GAA, Bd. IV, S. 447] Trauerspiele darin aufnehmen. Nun kann es Schulberg nicht mehr aushalten, verbeugt sich tief vor Irenen und läuft ab. Im fünften Auftritt des dritten Aufzugs macht die Baronin, ihre Stiefmutter, Irenen Vorwürfe wegen ihres unrühmlichen Betragens. Jedermann sei mit ihr unzufrieden, besonders aber Herr von Schulberg, dem sie eine Sottise über die andere gesagt habe. Darauf aber erwidert Irene lachend: „Ach das arme langweilige Genie! Was kann ich dafür, daß seine Sachen weder mir noch sonst einem vernünftigen Menschen gefallen?“ Man kann sich leicht vorstellen, in welche Heiterkeit das Detmolder Theaterpublikum durch derlei Bemerkungen versetzt werden mußte. 10) Recht hat Ziegler aber auch mit seiner Angabe, daß die feindlichen Parteien sich am Ende doch wieder vertragen hätten. Diese Aussöhnung hat ihre Krönung in der Aufführung des „Don Juan und Faust“ am Detmolder Hoftheater gefunden, wo sie am 29. März 1829 veranstaltet worden ist. Grabbe selbst hat darüber in der „Frankfurter Iris“ berichtet, wohl auch in den „Didaskalia“, und diese achte und neunte Korrespondenz sind zugleich die letzten, in denen er zu den Angelegenheiten seiner Vaterstadt Stellung genommen hat. Anhangweise soll die Frage behandelt werden, ob diese letzte Behauptung wirklich zutrifft, ob die hier mitgeteilten neun Korrespondenzen im gesamten Bestande der zeitgenössischen Journale wirklich alle die sind, die Grabbe geschrieben hat, oder ob es deren noch mehr gibt. |
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