| [GAA, Bd. II, S. 177] Erster französischer Gesandte Mein Fürst, verletz die Achtung nicht, die du Dem König Frankreichs, deinem Lehnsherrn schuldest.König Richard 5's ist wahr — Klug muß man sein wie ihr — Die Form Geschont, sonst alles nur verdorben — Gift Gereicht, doch in kristallnen Gläsern — Er ist mein Lehnsherr, ich sein Knecht — ich will Ihm huldgen und ihn züchtigen — — — Das 10Kreuzheer Verlassen? — Tränen, vor Jerusalem Geweint, als ich nach seinen teuren Zinnen Vergebens meine Arme streckte, weil Der listige Franzose von mir wich, 15Durchbrennt die Brust von diesem Kaiser, daß Er fühlt, es schmerze mehr als glühndes Eisen, Das Land des Heilands zu verlassen.Erzbischof Konrad von Mainz zu Kaiser Heinrich Herr, 20 So kann ein edler Held nur reden — Sicher Ist er unschuldig. Gib ihn frei.Die Anwesenden Herr, gib Ihn frei.Kaiser Heinrich Wie? läßt auch dieser Reichstag, 25So voll von weisen, mächtgen Häuptern, gleich 'Nem Kind sich täuschen? Nimmermehr! Nur Großmut ist es, welche ihn Zum übertriebnen Mitleid jetzt verleitet — — Hört doch auch Frankreich! 30Erster französischer Gesandte Seiner Braut, Der schönsten Blüt am hehren Stamm Von Valois, der lieblichen Alise, Bricht er die Treu und das Verlöbnis, Und Sie, die Schwester König Philipps, muß 35Um ihn im Kloster Saint Denis zum Tod Sich härmen. — Kann er je genug das büßen?König Richard Man sollte weinen, hört man diese Herren So schöne Worte machen, — und doch ists nur Wind! — 40Die liebliche Alise ist so gelb Und hager, wie nur ein französisch Weib — |
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