| [GAA, Bd. I, S. 401] VIERTER AKT Erste Szene Forum in Rom. Anbruch des Morgens Hornblasen. Versammlung der Legionen. Alles in Rüstung 5 und Tätigkeit. Der junge Marius mit Begleitern. Er wird be- grüßt als der glänzende Sohn des Kriegsgottes. Andeutungen, daß der alte Marius in Wahrheit sich körperlich sehr schwach befindet und nur die äußerste Spannung ihn aufrechterhält. Er tritt auf, völlig gewaffnet, und vor ihm der goldne Adler, 10 welchem die Römer zum Andenken des Kimbernsieges einen Tempel erbauten. Seine Winke wirken wie Blitze: jeder fliegt sowie er sie erblickt an den Posten, den sie ihm anweisen. Marius wird dabei indes immer bleicher und sichtbar matter. Er lehnt sich auf seinen Sohn. Zeichen zum Abmarsch: die 15 größte Begeisterung tut sich in Wort und Tat kund, freudige Siegeshoffnungen sprechen sich aus. Kriegerischer Marsch. Marius will sich an die Spitze setzen, da erfaßt ihn der Arm des Todes. Allgemeiner Halt und tiefste Bestürzung. Marius stirbt in Erinnerung seiner Jugend. Erinnerung und das da- 20 mit verbundene heftigste Rachegefühl sind überhaupt in sei- nem höheren Alter vorherrschende Kennzeichen seines Ge- mütes gewesen. „Zwei Schlachtfelder Wie rote Rosen, unverwelklich, blühn 25Am Fuß der Alpen, — kränzt mit ihnen mir Die Schläfen, daß ich würdig im Olymp Den Göttern mich geselle!“ Die Morgensonne steigt auf und ihr Licht verbreitet sich über die Szene 30 „Fort, (ruft Marius) fort mit Den winzgen Adlern der Legionen — Schaut, dort erhebt mein alter Adler sich, |
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