| [GAA, Bd. I, S. 364] Er ging zu Grunde, weil er wartete, — Die Sanduhr rinnt, der Augenblick entflieht, Und kein Jahrtausend holt ihn ein! Marius Auf denn! 5Verkündet weit und breit im Land, ich sei Erschienen, um die Unterdrückten zu Erheben und die Hohen in den Staub Zu treten. Reiter, sitzet schleunig auf und fliegt Als meine Schwalben jauchzend vor mir her! 10Gar vielen wird der Hufschlag eurer Pferde Wie lieblicher Gesang erklingen! Lohn Den Treugebliebnen, Schmach und Tod den Feinden, Und Siegeskronen der Armee, — das sind Die Schätze, die ich bringe! 15Die Marianer Hört ihr es? Die Sage wird erfüllt! Saturn hat sich Von seinem Sturz erholt und kehrt jetzt nach Hesperien zurück, sein altes Reich Von neuem zu begründen! — Hebt ihn auf 20Die Schilde, seinen furchtbarn Thron! Sie heben den Marius auf ihre Schilde und tragen ihn unter kriegerischer Musik fort. Sertorius und Cinna bleibenSertorius Man vergißt uns, Konsul! Wie gefällt dir das? Cinna Ich wünschte, daß ich den Arpinaten nicht gerufen 25 hätte.Sertorius Mir ist es nicht wohl um die Seele. Sulla und Marius! Das heißt, das Chaos ist wieder da und die Ele- mente streiten sich um ihre Existenz.Cinna Es gehe wie es will, wir müssen über kurz oder 30 lang dazwischen treten.Sertorius So denke ich auch und bin erfreut, daß du mit mir übereinstimmst. Laß uns also im Stillen zusammen- halten und tätig sein. Da der Marius nun einmal wie eine Überschwemmung hereingebrochen ist, so kann er we- 35 nigstens dienen, das Feuer unsres Feindes zu löschen.Cinna Heute abend, wenn die Lagerwälle aufgeworfen sind, komme ich in dein Zelt.Sertorius Vor allem suche dir deine Truppen zu verpflich- ten. Wir könnten in Zukunft leicht gezwungen sein, sie 40 gegen diese sogenannten Marianer zu gebrauchen. Beide gehen ab |
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