| [GAA, Bd. I, S. 223] voller Sehnsucht an meine Lippen drücke, so lange ver- weigern?Liddy unwillig ihre Hand wegziehend Herr von Wernthal, lassen Sie das! Ich liebe die Narreteien nicht! 5 Wernthal O, teures Fräulein, ich verehre Sie so grenzenlos, daß ich —Baron Eine Prise, Herr von Wernthal! Herr von Wernthal nimmt sie und niest gewaltig Der Teufel ist unterdes dem Lichte wieder näher gerückt 10 und hält abermals den Finger hineinDie vier Naturhistoriker welche jede seiner Bewegungen mit ihren Blicken verfolgt haben, lautrufend Sehen Sie, sehen Sie, meine Herren, der Generalsuperinten- dent hält schon wieder den Finger ins Licht! 15Der Teufel Ei, so wollt ich doch — Er reißt sich mit der rechten Hand den linken Arm ab und prügelt damit die Naturhistoriker zur Stube hinaus; dann setzt er sich den Arm wieder ein und kehrt zur Gesellschaft zurückRattengift Herr! Herr! was soll ich von Ihnen denken? 20 Sie reißen sich da den Arm aus und setzen ihn wieder ein, als wenn man einen Strumpf aus und anzieht! Wahrlich, das wäre selbst in der Poesie zu kühn, wieviel mehr im Leben! Teufel Sie erstaunen um nichts! Bloße Geschwindigkeit! Ich 25 habe auf der Universität zu — die Theologie studiert und dort schnappt man in den Kollegien nebenbei solcherlei Kunststückchen weg!Ein Diener tritt auf Der Schulmeister wünscht vorgelassen zu werden; er hätte ein junges Genie bei sich, welches er 30 der Gesellschaft produzieren wolle. Baron Sag dem Saufaus vom Schulmeister, daß er sich mit seinem Genie zum Henker packen möge! Liddy Ei, lieber Onkel, verderben Sie uns den Spaß nicht! Der Schulmeister ist der lustigste Kauz, den ich kenne, und 35 bei aller seiner Tollheit, weiß er recht gut, was er tut! Ge- wiß hat er irgend einen erzdummen Dorftölpel aufgefischt, den er uns nun als einen großen Poeten vorstellen und ganz dreist mit Homer und Ariost vergleichen wird.Baron zu dem Diener So laß ihn hereinkommen. 40Diener ab Aber Sie, Herr Generalsuperintendent, sollen ihn zu schrau- |
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