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GAA, Bd. I, S. 164 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 164]

 


So unglücklich als ich! — Doch wenn dir die
Vergeltung Trost gewährt, so sei zufrieden;
Handschrift Nicht bloßer Zufall führte mich
In diese Hütte; ich erwarte hier
5Den König Olaf und den Grafen Holm
Samt ihren neugeworbnen Heeren;
Ich selber komme jetzt von Norweg, und
Mir folgt 'ne Schar von sechzehntausend Mann —
In einer Viertelstunde muß sie hier sein;
10Mein Eifer jagte mich voraus.
Wahrscheinlich liefern wir
Schon morgen meinem Sohne eine Schlacht.
Handschrift Gothland hereintretend
Endlich! — erreicht die Hütte! — wie zum Tod
15Bin ich ermattet!
                Erstdruck  — Ihr Bewohner dieser Hütte,
Ich bitte euch um Speis und Obdach!
Der alte Gothland zu Skiold Kennst
Du ihn?
20Skiold Wohl kenn ich ihn!
Der alte Gothland Es ist mein Sohn!
Es ist der Mörder deiner Tochter!
Handschrift Du bist mein Rachgenoß!
Wirf schnell die Tür ins Schloß!
25Gothland für sich Ein grobes Volk scheint hier sich
aufzuhalten —
Mich überläuft ein widriges Erkalten!
Skiold hat die Türe zugeworfen und kommt zu dem alten
Gothland zurück 30
Wir wollen meine Tochter jetzt begraben,
Doch erst muß sie ein Menschenopfer haben!
Gothland für sich Von Menschenopfern hör ich sprechen!
Handschrift Der alte Gothland zu Skiold
Und ich hab eines Sohnes Tod zu rächen!
35Gothland für sich Hei! dieser Graukopf redet fürchterlich
Erstdruck Und Flammen schießt sein Aug auf mich! —
— Wenn er nun losspränge und legte Hand
An mein Genick, — ich wär zu schwach zum
Widerstand!
40Drum fort! noch ist es Zeit, daß ich entwische!
Indem er zur Tür gehen will und sich aller Anstrengung