Nr. 79, siehe GAA, Bd. V, S. 97 | 23. November 1823 | | Witwe Lohse (Dresden) an Christian Dietrich Grabbe (Detmold) | Brief | | | | Vorangehend: keine | Nachfolgend: keine |
| Dresden d: 23 Novem. Bester Herr Grabbe. Es freut mich daß Sie sich bey Ihren Eltern recht wohl 10befinden, was mich anbelangt so geht es leider mit meinen Rückenschmerzen noch nicht besser. In Bezug der Stube habe ich Ihnen zu melden daß Hr. Cläpius nur noch bis zum 25 Dec. bey mir in der bewußten Stube wohnen wird, weil der Graf der als Landstandt hierher nach Dresden komt und 15früher schon bey mir gewohnt hat widerum das Lokal vorn heraus beziehen wird, und ich mich auf das hintere beschränken muß. Der Koffer ist noch bey mir in Verwahrung, so das Hr. Claepius den Schlüssel dazu hat. Von den 3 rthlrn., habe ich zwei von Hrn. Claepius bereits erhalten. Ich bitte ergebenst 20mich zu benachtrichtigen wie und was mit dem Koffer nun werden soll, es wäre mir am angenehmsten Sie persönlich darüber zu sprechen. Die herzlichsten Empfehlungen an Ihre guten Eltern, habe ich die Ehre zu seyn 25Wittwe Lohsen [Adresse:] Herrn Ch: Grabbe in Detmold. |
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79.
H: 1 Bl. in 40; 1 S., Adresse auf S. 2.
F: GrA
S. 97, Z. 15: gewohnt] gewoht H
[Bd. b5, S. 475]
Claepius ( S. 106, Z. 28 u. 32) und Grabbe ( S. 84, Z. 23) schreiben
den Namen ihrer Wirtin übereinstimmend Loose; dem Herausgeber
mußte jedoch ihre eigne Schreibart maßgebend sein. — Wukadinović
macht (siehe WW I XXIV, 2 v. u.) infolge eines Lesefehlers aus
der „Witwe“ eine „Mutter“ Lohse.
S. 97, Z. 12: Hr. Cläpius: Wahrscheinlich Wilhelm Hermann
Claepius, geb. am 20. Aug. 1801 in Cöthen (Anhalt). Er hatte
während der Jahre 1819—23 in Halle und Leipzig Theologie studiert
(in Leipzig war er am 7. Nov. 1820 inskribiert worden) und war
nachher in Dresden Schauspieler geworden. Später ist er an den
Bühnen von Bremen, Braunschweig und Magdeburg beschäftigt gewesen;
auch ist er in der „Abendzeitung“ (1824 f.), in (Wendts)
„Taschenbuch zum geselligen Vergnügen“ (1825) und an anderen
Orten mit Gedichten an die Öffentlichkeit getreten. (Goedekes
„Grundriß“, 2. Aufl., Bd 13, S. 194, unter Nr 8; siehe auch Brief
Nr 84.)