Nr. 649, siehe GAA, Bd. VI, S. 277 | 28. August 1835 | | Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Carl Georg Schreiner (Düsseldorf) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Eleg. p. 547. Nichts soll näher seyn als Liebe und Gleichgültigkeit. Diese dummen Bengel-Aphorismen. Liebe du erst, Bengel, und dann steig bergunter. 551 Wird die „süße Schweigelust 15“ besungen. Hätte der Kerl doch selbst geschwiegen. p. 560. Ei ei, Johanna, wieder gedruckt! Wir kennen Dir! Meine Frau stimmt in Einem mit mir überein, nämlich in diesem Liede, das sie in einer Gedichtsammlung hat, und diese Uebereinstimmung ist bei Verhältnissen und Characteren 20merkwürdig: Ein Pilger am Jordan Ging einsam und bloß, Er hatte verloren Ein Kleinod so groß! 25 Das Kleinod hieß Liebe, Vergangenheit hielt es Im ehernen Schooß! War p. 563 Leopold Robert ein tüchtiger Maler, so wird er besser als sein Nachkläffer wissen, weshalb er sich umgebracht 30hat. Die mit Lob versetzten Moralitätspredigten! Hab' ich eingewilligt, als ich's Leben erhielt? Hab' ich's acceptirt? Konnt' ich das als Kind? Weg damit, hat man's satt. — Was die Narren dem Napoleon in's Gemüth legen. Er hat sich nie über das Große, wohl aber über Kleinliches in den 35Tuillerien geärgert. nr. 148. Zimmermann unterschreibt sich jetzt Professor, doch seine Gedichte werden nicht besser. — [GAA, Bd. VI, S. 278] Romane müssen was einbringen, sonst verlegte Brockhaus solchen Schofel nicht. — Phönix. Kein Duell? Wollt ihr denn Prügel? — Shakspeares Gedanken sind bei Sauerländer im Sauer. — In Lissabon 5schützt man sich durch dicke Mäntel gegen die Hitze. Hab' ich's nicht immer so behauptet und so gemacht? nr. 27. Danton, der geistlose Titane, mit dem geschmeidigen Alcibiades verglichen. Ausland: fast alles namenlos, nicht mehr die Zeit, wo man log, aber sich nannte. Threlkeld 10(p. 800) macht schon eine südwallische Grammatik. Ist's ein dummer Junge oder schrauben die Engländer ihre Neu-Süd-Walliser schon in die gehörigen Stiefeln? Bald werden Pfaffen nachkommen, und dann die Kaufleute. nr. 200. Maschinen! Die Ueberlegung, daß das Volk dadurch 15litte! Die Säue! Je mehr Cultur, je mehr Arbeit, und wer kümmert sich um einen Anderen, schafft er etwas Besseres? Soll man still stehn des Gepacks halber? nr. [Lücke] war ein schlechter Feldherr. Er brauchte nur Madrid in's Auge 20und vor die Flinte zu nehmen, denn die Berge von Catalonien und Biscaya mit ihren Bewohnern schützten seine beiden Flanken. Freim. Voran ein Redactionsbettelbrief. — Göschel über Goethe. Ein Lump über den andren. Goethe hat sein mittelmäßiges 25Talent zu Lumpen zerrissen, darum grade heben Gassenkehrer und Lumpensammler es so hervor. — Die Bosheit des Alexis gegen mich ist noch nicht vorüber. Ich seh's. — Und, Hund, spaße nicht mit Latour d'Auvergne. Das ärgert mich mehr, als beleidigte er mich. — Sulla hatte Recht, wie 30er sie zu tausenden morden ließ. — Das Wiederauftreten der Stich in Berlin scheint, trotz der 2 Töchter als Adjutanten, mager abgelaufen zu seyn, oder ich verstehe keine stinkige Lobpreisung. Malten: Dummes Zeug. Belgien ist nichts. Es kann sich 35nicht wehren. Schreibt was ihr wollt Ochsen! Belgien ist nicht mehr blind katholisch. Nur Einzelne sinds, das wird aber hervorgehoben, wie eine Forelle aus der Weser, und Narren glauben dann an Alles. Mit der Religion ist's überhaupt bei den Constitutionen, und sonst wo, aus. †. — Artesische Brunnen! 40Ja, es liegt noch mehr unter euren Füßen, statt dessen kuckt [GAA, Bd. VI, S. 279] ihr, die ihr das Geld zu tüchtigeren Unternehmungen habt, in die Lüfte. Elisabeth bringt mir erst eben dieß ordentliche Papier. Darum verzeihen Sie Form und Gestalt des früheren. 5 Wer p. 134 noch „Aermen“ schreibt, verdient so elend über Octavian zu urtheilen als es da geschieht. Tändle Locke, Sey keine Glocke, Die's ausschreit! 10 (Er küßt sie:) Was hab' ich dich lieb, Und bin doch kein Dieb! Grabbe. [Düsseldorf, zweite Augusthälfte 1835.] [Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Buchhändler Schreiner. 15Mit 5 Journaalen. |
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