Nr. 641, siehe GAA, Bd. VI, S. 270 | 25. Juli 1835 | | Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Carl Georg Schreiner (Düsseldorf) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| 1.) Die Elegante. Theod. Maul: nichts als Manier. Selbst von Callot-Hofmann. p. 463 heißt es „ist der Ton beim Dichter vorhanden, kommts bloß auf die Wahl des Stoffes an.“ — Spricht 20ein elender Meistersänger? p. 464 weint's Wiener Publicum über Raupach. Recht, er ist beweinenswerth. nr. 119 „Gruß und Lied“. Der letzte Vers ist Unsinn. „Europas Aufgaben in Asien“ das Dummste, was ich je gelesen. p. 487. Der faule Fritz. Solch Zeug! 25Die Elegante ist unter Kühne noch schlechter als unter Binzer. 2.) Bäuerle's Theaterz. Die Aufgabe des Lustspiels, Hr. Saphir (p. 434) ist: mit guten Characteren, Scenen und dramatischer Handlung, 30Heiterkeit, und noch besser, Lachen zu erregen. Du aber, Kerl, sprichst wie ein Pfaff. — p. 435. Buschmann (den ich selbst kenne) und sein Terpodion, eine verschlechterte Orgelei, sind beide keine Raritäten. [GAA, Bd. VI, S. 271] p. 448 seh' ich weder weißen Hut, noch vergoldete Knöpfe auf dem Kupfer. p. 436 [richtig: 450]. Daß in Frankr. 1836 (wie werden die Kerle binnen dem 1 Jahre noch zu gewinnen suchen!) die Lotterien aufhören, ist für 5Juden, Croupiers und die heimlichen Lotterien sehr pro- fitable. Ib. Nordamerikas Regierung verfährt, mein' ich, gegen die Indianer usupatorisch. Sie soll Menschenwürde schützen! und verjagt die Leute aus ihren Sitzen! Pfui! 10 Ach was, das franz. Drama, wie's jetzt ist, besteht im Spiel, nicht in der Dichtung. Er glaubt's nicht. 3.) Der Freimüthige. Gleich erste Nummer dieses Hefts (108). Daß der Häßliche nur ein Fragment vom Dr. Schiff in seiner ganzen Häßlichkeit ist, glaub' ich. 15 p. 435. Ernsthafter Ernst. O Hoffmannswaldau und Banise. Der vom E. F. recensirte Gruppe meints gut. Er läßt ein Posthorn durch die Träume seines Luders ziehen. Das Gedicht p. 447. Nur die, welche nicht auch ein Stück Gott in sich fühlen, suchen ihn da draußen. 20 Ueber Seydelmann von Alexis unter aller Kritik ekelhaft. Seydelmann scheint doch mehr zu seyn, und Devrient u. Wolff sind abscheulich bepinselt. p. 460. Daß der geheime Cabinetsrath Albrecht †, thut mir wahrlich leid. Er war mir gut. 25 463. Vögelt der Maltiz noch immer mit Schillers Demetrius. Das Bordell oder Pümpchen wird gelobt. Wo die Polizei? Was der arme Hufeland sich mit System und Kunst herumzerrt. Ist das Kunstwerk gut, so führt es sein System 30ja mit sich. Die Gewitter, ihr Esel, steuern gegen den gewöhnlichen Wind, denn sie führen ihren eigenen. Man sollte toll werden. Ach Fikchen Albrecht, der junge Officier! Wo saß dein Werth p. 470 oder —? Er ist in 3 Tagen in Eilmärschen 35abgezogen und nicht wieder kommen. Hatte dich satt. p. 472. Nun ist Tieck's Dortchen (alte Jungfer) auch gepreßt oder gedruckt. Sieht so circa aus: [GAA, Bd. VI, S. 272] Verzeihung Dortchen! Ob Sperlinge so sorglos sind, wissen Herr Brunow noch nicht. Der [Schluß fehlt.] Düsseldorf, [Zweite] Juli[-Hälfte 1835]. |
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