Das Christian-Dietrich-Grabbe-Portal
 
Nr. 641, siehe GAA, Bd. VI, S. 270thumbnail
Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Carl Georg Schreiner (Düsseldorf)
Brief


Handschrift 1.) Die Elegante.

Theod. Maul: nichts als Manier. Selbst von Callot-Hofmann.
p. 463 heißt es „ist der Ton beim Dichter vorhanden,
kommts bloß auf die Wahl des Stoffes an.“ — Spricht
20ein elender Meistersänger? p. 464 weint's Wiener Publicum
über Raupach. Recht, er ist beweinenswerth.

nr. 119 „Gruß und Lied“. Der letzte Vers ist Unsinn.

„Europas Aufgaben in Asien“ das Dummste, was ich je
gelesen. p. 487. Der faule Fritz. Solch Zeug!

25Die Elegante ist unter Kühne noch schlechter als unter
Binzer.

2.) Bäuerle's Theaterz.

  Die Aufgabe des Lustspiels, Hr. Saphir (p. 434) ist: mit
guten Characteren, Scenen und dramatischer Handlung,
30Heiterkeit, und noch besser, Lachen zu erregen. Du aber,
Kerl, sprichst wie ein Pfaff. — p. 435. Buschmann (den ich
selbst kenne) und sein Terpodion, eine verschlechterte
Orgelei, sind beide keine Raritäten.

[GAA, Bd. VI, S. 271]

 


  p. 448 seh' ich weder weißen Hut, noch vergoldete
Knöpfe auf dem Kupfer. p. 436 [richtig: 450]. Daß in
Frankr. 1836 (wie werden die Kerle binnen dem 1 Jahre
noch zu gewinnen suchen!) die Lotterien aufhören, ist für
5Juden, Croupiers und die heimlichen Lotterien sehr pro-

fitable.

  Ib. Nordamerikas Regierung verfährt, mein' ich, gegen
die Indianer usupatorisch. Sie soll Menschenwürde schützen!
und verjagt die Leute aus ihren Sitzen! Pfui!

10  Ach was, das franz. Drama, wie's jetzt ist, besteht im
Spiel, nicht in der Dichtung. Er glaubt's nicht.

3.) Der Freimüthige. Gleich erste Nummer dieses Hefts
(108). Daß der Häßliche nur ein Fragment vom Dr. Schiff
in seiner Handschrift ganzen Häßlichkeit ist, glaub' ich.

15  p. 435. Ernsthafter Ernst. O Hoffmannswaldau und
Banise. Der vom E. F. recensirte Gruppe meints gut. Er
läßt ein Posthorn durch die Träume seines Luders ziehen.

  Das Gedicht p. 447. Nur die, welche nicht auch ein
Stück Gott in sich fühlen, suchen ihn da draußen.

20  Ueber Seydelmann von Alexis unter aller Kritik ekelhaft.
Seydelmann scheint doch mehr zu seyn, und Devrient
u. Wolff sind abscheulich bepinselt.

p. 460. Daß der geheime Cabinetsrath Albrecht †, thut mir
wahrlich leid. Er war mir gut.

25  463. Vögelt der Maltiz noch immer mit Schillers Demetrius.
Das Bordell oder Pümpchen wird gelobt. Wo die
Polizei?

  Was der arme Hufeland sich mit System und Kunst
herumzerrt. Ist das Kunstwerk gut, so führt es sein System
30ja mit sich. Die Gewitter, ihr Esel, steuern gegen
den gewöhnlichen Wind, denn sie führen ihren eigenen.
Man sollte toll werden.

  Ach Fikchen Albrecht, der junge Officier! Wo saß dein
Werth p. 470 oder —? Er ist in 3 Tagen in Eilmärschen
35abgezogen und nicht wieder kommen. Hatte dich satt.

  p. 472. Nun ist Tieck's Dortchen (alte Jungfer) auch

gepreßt oder gedruckt. Sieht so circa aus:

[GAA, Bd. VI, S. 272]

 



Verzeihung Dortchen!

  Ob Sperlinge so sorglos sind, wissen Herr Brunow noch
nicht.

  Der [Schluß fehlt.]

  Düsseldorf, [Zweite] Juli[-Hälfte 1835].

 

Ebene schließenBriefauswahl
 Ebene öffnenBriefe von Christian Dietrich Grabbe
 Ebene schließenBriefe an Christian Dietrich Grabbe
  Ebene schließenNach Absendern
   
CWilhelm Hermann Claepius Nr. 84, 01. März 1824 — Christian Gottlieb Clostermeier Liste einblenden — Louise Clostermeier Liste einblenden — Louise Christiane Clostermeier Liste einblenden
EWilhelm Arnold Eschenburg Nr. 378, 16. März 1833 — Examinationskommission Nr. 86, 28. März 1824
FFürstlich Lippische Regierung Liste einblenden
Nr. 111, 14. November 1826Nr. 117, 09. Januar 1827Nr. 142, 31. Dezember 1827Nr. 146, 09. Januar 1828Nr. 150, 15. Januar 1828Nr. 159, 05. Februar 1828Nr. 160, 05. Februar 1828Nr. 161, 05. Februar 1828Nr. 168, 11. März 1828Nr. 252, 22. Dezember 1829Nr. 295, 09. April 1831Nr. 300, 17. April 1831Nr. 304, 13. May 1831Nr. 309, 27. May 1831Nr. 311, 31. May 1831Nr. 317, 28. Juni 1831Nr. 325, 30. Juli 1831Nr. 355, 20. März 1832Nr. 359, 15. May 1832Nr. 372, 19. Februar 1833Nr. 375, 12. März 1833Nr. 382, 28. März 1833Nr. 394, 04. Juni 1833Nr. 395, 04. Juni 1833Nr. 397, 08. Juni 1833Nr. 399, 11. Juni 1833Nr. 402, 27. Juni 1833Nr. 410, 16. Juli 1833Nr. 415, 22. Oktober 1833Nr. 417, 31. Dezember 1833Nr. 424, 01. Februar 1834Nr. 429, 11. Februar 1834Nr. 439, 18. Februar 1834Nr. 444, 11. März 1834Nr. 449, 25. März 1834Nr. 451, 01. April 1834Nr. 454, 15. April 1834Nr. 457, 06. May 1834Nr. 458, 13. May 1834Nr. 464, 09. September 1834Nr. 469, 16. September 1834Nr. 480, 18. November 1834Nr. 87, 02. Juni 1824
 — Fürstlich Lippisches Konsistorium Nr. 728, 07. September 1836
GAdolph Henrich Grabbe Liste einblenden — Louise Christiane Grabbe Liste einblenden — freunde Nr. 65, 24. April 1823 — Ludwig Christian Gustorf Liste einblenden
HOtto Carl August Ludwig Höpffner Nr. 62, 04. April 1823 — Johann Wilhelm von Hoffmann Nr. 379, 17. März 1833
IKarl Leberecht Immermann Liste einblenden
JGotthelf Heinrich Jacobi Nr. 49, 21. November 1822
KJohann Karl August Kestner Nr. 178, 28. März 1828 — Karl Köchy Liste einblenden
LFürst Leopold zur Lippe II. Liste einblenden — Witwe Lohse Nr. 79, 23. November 1823
MMeyersche Hofbuchhandlung Nr. 22, 03. März 1818
PMoritz Leopold Petri Nr. 700, 05. May 1836
RSecondelieutenant Carl Wilhelm Runnenberg Liste einblenden
SCarl Georg Schreiner Liste einblenden
TLudwig Tieck Nr. 51, 06. Dezember 1822
  Ebene öffnenChronologisch
 Ebene öffnenBriefe über Christian Dietrich Grabbe
 Ebene öffnenBriefe nach der Göttinger Akademie Ausgabe
 Ebene öffnenNeue Briefe