Nr. 640, siehe GAA, Bd. VI, S. 268 | 25. Juli 1835 | | Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Carl Georg Schreiner (Düsseldorf) | Brief | | | | Vorangehend: | Nachfolgend: |
| Wir alle wollen durch's kummervolle Leben kommen, schlecht, daß ich mich wundere, den Pfennig vom Leben noch nicht weggeschmissen zu haben. Das Leben hat nur 3 Gutes: Frühling, erste Liebe, Krieg. Die einzigen Erfrischungen. 35 Duller u. Gutzkow meinen es wohl anders. Phön. Leprosen. Schmutzig. p. 472 über Hengstenb. u. conss. gut. Alle Teufel, meine Augen: Gutzkow läßt den Duller erst Grau in Grau, dann Weiß in Weiß mahlen. Er will den [GAA, Bd. VI, S. 269] Collegen loben, versteht's aber nicht. Erst Lob, dann Tadel, dann 'nen Katzenschwanz. Zu dumm. — p. 487 träumt ein Musikant vom waldumschattetten Apennin. Der Apennin hat keine Wälder mehr. — 488. Aus Berlin. Die Dampfw. 5u. Eisenb. spuken. Wahr, aber nur bei uns, nicht in England und Oesterreich. — Da entschuldigen Duller u. G. ihr wechselseitiges Lobhudeln. Wer sich pp. — 496 über die Bilderbibeln sehr wahr. p. 500. Das Ballet nicht verachtet. Der Ref. da kennt's 10Pariser nicht. Alle Kunst: mit sinnlichen Mitteln den Geist zu erheben. Leider walzt die Deutsche nur zu gern, doch die Französin — ich bitte, der Kerl hat nie eine graziöse française gesehen. Irving hat nicht viel Grütz' im Kopf, drum stoppelt er sie 15in aller Welt zusammen, und lügt daß es stinkt. nr. 127 Winter und Frühling abscheulich. Soll an den Titel des Blatts erinnern. p. 507 wird der Main, nicht zum Druck, verlegt. Die Römer kannten seine Mündung nur so wie wir: Moguntiacum! 20Nr. 3 des Intellbl. für ohngefähr: beiläufig. Der Gutzkow. — Isabeau von Baiern, Isabella, ist eine Sünde von Schiller. Sie war wunderschön, hatte aber 'nen Esel zum Kerl. Ganz Paris bebte vor Lust als sie einzog. Nun wirds immer dem Schiller nachgeschwatzt, als wäre sie, — ach Gott, ich mag's nicht 25sagen. Vom Faust? Das beste ist noch die Marionettencomödie. Einfach, lustig, ohne Afferei. Hätte man nur ein Manuscr. davon. p. 527 Stanzen auf Stanzen. Wenn das nicht Zott ist, bin ich nie geboren. 30 Byron war ein großer Kerl. p. 528 soll einer sagen, daß er sich zu ihm wie 'ne Auster verhalte. Der muß einen guten Magen haben. — 535 besingt ein Esel eine Eselin. Ueberall das Paris, als wär's so wa[s] Rares. Morgenbl. Gleich bessere Luft. Den ewigen Juden möcht' 35ich wohl bearbeiten, fiel' ich nicht so früh. — „Wir springen von den Säugethieren zu den gefiederten Geschöpfen.“ Ich will den Teufel thun. Daß Dampfschiffe, dann Luftschiffe, alle übrige Schiffahrt vernichten, ist bei mir Ueberzeugung. Zuletzt werden noch 40Sonnenstrahlschiffe kommen. Die Welt gibt Stoff. Er ist nur zu wenig verarbeitet. cfr. Raupach. [GAA, Bd. VI, S. 270] 132. O Pyrker. Da du diese Gedichte und die Tunisias gemacht, wunderts mich, warum du auch den lieben Gott nicht machtest! Lyons Wassersystem dummes Zeug. Der Rhone fließt zu 5rasch. Nützt wenig. Lamartine ist ein Schwatzer. Meine Maria: Gethsemane! Endloses Weh! Wüsten von Schmerzen 10 Was in dem kleinen Herzen? Die litt. Unterh. 691. Warschau tritt in den literarischen Hintergrund. Ist's schon im Vorgrund gewesen? [Düsseldorf, zweite Julihälfte 1835.] 15[Adresse:] An den Herrn Buchhändler Schreiner. Mit Anll. |
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