Christian Dietrich Grabbe (Düsseldorf) an Karl Leberecht Immermann (Düsseldorf)
Brief
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Wie hoch und ernst ich Sie achte, wissen Sie. 15 Sie können das mir glauben, der nöthigenfalls sein Leben wegwirft, wie 'nen Heller. Aber meine Wirthin ist abscheulich. Sie klatscht, lügt, und betriegt vielleicht auch. Ich halt's für Schuldigkeit, Ihnen, für den ich wahrhaftig 20gern in den Tod ginge, dieß anzuzeigen. Diese Personage von Wtt. Andries ist nichts als ein Weib, das auf seinen Profit sieht. Ihren Jungen und ihre Tochter soll ich ernähren helfen. Ihre monatlichen Rechnungen taugen auch nichts. Uebertrieben theuer! 25 Ich kann's nur mit meinem Lebensblut besiegeln, wie gut ich Ihnen bin, und thät' es gern. Doch diese Andries, die Klatsche, ist nichts werth — So lange als eine Ader bei mir zuckt:
[Düsseldorf,] 31 [richtig: 30.(?)] Jun. 1835.
Grabbe.
[Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Oberlandesgerichtsrath Immermann.
Obristleutnant Friedrich Adolph Böger — Wilhelm Arnold Eschenburg — Christian von Meien — Fürstlich Lippische Regierung — Karl Friedrich Simon GroskopfNr. 456, 28. April 1834 — Heinrich Christian Albrecht ClemenNr. 489, 13. Dezember 1834
1835
Karl Leberecht Immermann — Carl Georg Schreiner — Louise Christiane Grabbe